Heizen mit Holz ist im Trend. Statistiken zeigen: Die Nachfrage nach Holzheizungen ist in den letzten Jahren rasant angestiegen.
Im Vergleich zur Pelletheizung wird die Scheitholzheizung relativ selten verbaut. Das liegt vor allem an dem hohen Betriebsaufwand. Doch wer diesen nicht scheut, für den kann das Heizen mit Scheitholz durchaus wirtschaftlich attraktiv sein.
Wann sich solch eine Heizung lohnt, was sie kostet und weitere interessante Fakten für Verbraucher haben wir zusammengefasst.
Hoher Betriebsaufwand
Während bei einer Pelletheizung der Brennstoff mittels einer Förderschnecke automatisch in den Kessel befördert wird, kommt eine Scheitholzheizung nicht ohne regelmäßigen Körpereinsatz aus. So müssen die Scheithölzer per Hand nachgefüllt werden.
Je nach Wärmebedarf kann es so in der Heizsaison erforderlich sein, den Kessel alle vier Stunden neu zu beschicken. Hinzu kommen die Entfernung der entstandenen Asche sowie der Reinigungsaufwand.
Hoher Holzbedarf
Info zum Heizen mit Scheitholz
Wer eine Holzheizung als alleiniges Heizsystem verwenden möchte, benötigt zudem eine große Lagerfläche. So benötigt ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einem Wärmeenergieverbrauch von 15.000 Kilowattstunden vier bis fünf Tonnen Scheitholz jährlich. In Großstädten scheiden diese Brennstoffe aufgrund des enormen Platzbedarfs in der Regel aus. Häufig wohnen Menschen, die eine Scheitholzheizung betreiben, in ländlichen Gebieten oder besitzen sogar ein eigenes Waldstück.
Vorteile
Doch neben den vergleichsweise großen Betriebsaufwand und den hohen Platzbedarf für die Holzlagerung hat eine Scheitholzheizung durchaus einige Vorteile zu bieten. So handelt es sich bei Holz um einen regenerativen Brennstoff, der praktisch CO2 neutral verbrennt. Das macht die Scheitholzheizung vor allem bei umweltbewussten Verbrauchern beliebt. Moderne Heizungssysteme sind mit einem Pufferspeicher ausgestattet, der dafür sorgt, dass überschüssige Wärme gespeichert und bei Bedarf wieder abgegeben wird.
Nachteil: Feinstaub
Doch trotz der guten CO2 Bilanz: Beim Verbrennen von Holz entsteht eine ganze Menge Feinstaub. Das macht die Holzheizung gerade für städtische Gebiete kritisch. Bei der Entscheidung zum Heizen mit Scheitholz handelt es sich selten um eine rationale Wahl.
Denn Besitzer bringen häufig eine gewisse Leidenschaft für Holz mit oder verfügen über eigene Holzvorkommen.
Doch wer bereit ist den hohen Betriebsaufwand in Kauf zu nehmen, der profitiert von der Unabhängigkeit und der guten Ökobilanz, die diese Form des Heizens mit sich bringt. Ein guter Kompromiss stellt dabei die Kombination einer Scheitholzheizung mit einer weiteren Heizungsart wie Öl oder Gas dar. Insbesondere auch die Kombination mit einer Solarthermie macht hier Sinn und kann gerade in sonnenreichen Monaten den Holzbedarf drastisch reduzieren.
Kosten
Kostenpunkt |
Kosten |
Heizkessel |
|
– 20 kW |
11.000 – 11.500 € |
– 30 kW |
12.000 – 13.000 € |
– 40 kW |
13.000 – 14.000 € |
– 50 kW |
4.000 – 16.500 € |
Brennstoffkosten |
jährlich 2.000 € |
Wartung |
150 – 400 € |
Schornsteinfeger |
130 – 150 € |
Hilfsenergie |
250 – 300 € |
Gesamt |
14.000 € – 20.000 € |
Je nach Hersteller kostet eine 20 Kw Scheitholzheizung mit einem soliden Holzvergaserkessel inklusive Pufferspeicher etwa 8.000 bis 12.000 Euro. Bekannte Hersteller sind Buderus, Brunner oder KWB.
Die Betriebskosten sind relativ konstant und im Vergleich zu einer Öl- oder Gasheizung unbeeinflusst von äußeren Faktoren. Für ein Schüttraummeter Scheitholz ist derzeit mit ca. 80 Euro zu rechnen.
Förderung
Tipp
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle sieht die Förderung von Anlagen zur Verfeuerung von Biomasse vor. Auf Antrag erhalten Verbraucher einen Zuschuss in Höhe von 1.400 Euro durch die BAFA-Förderung.