Die Holzheizung rückt bei der Heizungssanierung zunehmend in den Fokus. Grund hierfür sind verschärfte Anforderungen zur Senkung des Energieverbrauchs und die Wärmewende auf dem Heizungsmarkt. Holz verbrennt CO2-neutral und ist damit umweltfreundlicher als fossile Brennstoffe. In einem Einfamilienhaus mit einer Größe von etwa 100 Quadratmetern sparen Hausbesitzer mit einer pelletbetriebenen Holzheizung jährlich circa 3,9 Tonnen CO2 gegenüber Öl und Gas ein. Hinzu kommt eine stabile Preiskalkulation, da Holzpreise geringen Preisschwankungen unterliegen.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Holzheizungen sind eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen, da sie CO2-neutral verbrennen und Hausbesitzern helfen, bis zu 3,9 Tonnen CO2 pro Jahr zu sparen. Verschiedene Arten von Holzheizungen wie Pellet-, Hackschnitzel-, und Scheitholzheizungen bieten unterschiedliche Vorteile in Bezug auf Effizienz und Kosten.
- Die Kosten für eine Holzheizung variieren je nach Heizsystem: Eine Pelletheizung kostet zwischen 11.500 und 22.000 €, eine Hackschnitzelheizung 13.500 bis 24.500 €, während ein Holzvergaser ab 7.000 € erhältlich ist. Trotz hoher Anschaffungskosten amortisieren sich diese Heizungen durch niedrige Betriebskosten nach wenigen Jahren.
- Ab 2024 bietet das Gebäudeenergiegesetz (GEG) Förderungen von bis zu 30 % für Holzheizungen, die erneuerbare Energien nutzen. Es gibt zudem zusätzliche Förderungen von bis zu 40 % bei niedrigem Einkommen oder wenn alte Heizsysteme ersetzt werden.
Arten von Holzheizungen im Überblick
- Pelletheizung: Diese Heizung nutzt gepresste Holzpellets als Brennstoff, die in einem automatischen Brenner verbrannt werden. Pelletsheizungen sind effizient und bieten eine bequeme Handhabung durch automatische Brennstoffzufuhr.
- Hackschnitzelheizung: Hier werden grob zerkleinerte Holzreste, sogenannte Hackschnitzel, als Brennstoff verwendet. Diese Heizung ist besonders wirtschaftlich und eignet sich gut für größere Anlagen, benötigt jedoch viel Lagerplatz und eine stabile Brennstoffqualität.
- Scheitholzheizung: Diese Heizung verbrennt große Holzscheite manuell in einem Kamin oder Kessel. Sie ist eine traditionelle, kostengünstige Methode der Wärmegewinnung, erfordert jedoch viel Arbeit und Lagerplatz.
- Holzvergaser: Ein Holzvergaser erzeugt durch die kontrollierte Verbrennung von Holz und dem nachfolgenden Vergasen besonders viel Wärmeenergie. Diese Heizungsart ist sehr effizient und umweltfreundlicher als herkömmliche Holzheizungen.
- Stückholzheizung: Eine Stückholzheizung verwendet größere Holzstücke und wird manuell beschickt. Sie ist einfach in der Handhabung und flexibel bei der Brennstoffgröße, allerdings weniger effizient als moderne Systeme.
Vor- und Nachteile
Brennstoff | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Pellets | Der Energiewert ist um 15 Prozent höher als bei Hackschnitzeln. Pellets sind aufgrund ihrer Kompaktheit optimal transportfähig. Gute Kalkulationsbasis, da Pellets weniger Preisschwankungen unterliegen als Heizölpreise. | Pellets erfordern einen ausreichend großen Lagerraum. Asche aus dem Verbrennungsprozess ist in Abständen von ein bis zwei Monaten zu entfernen. Moderne Pelletheizungen übernehmen dies weitestgehend automatisch. |
Hackschnitzel | Keine Veredlungsprozesse notwendig. Hackschnitzel sind in der Herstellung günstiger als Pellets. Automatische Zufuhr des Brennstoffs. | Schwankende Qualität. Benötigen ausreichend Platz für die Lagerfläche. Bis zu 30 Prozent mehr Wassergehalt als Pellets. |
Scheitholzheizung | Günstiger Brennstoff, wenn eigene Holzressourcen genutzt werden. Hoher Wirkungsgrad bei modernen Anlagen. Unabhängigkeit von Preisschwankungen fossiler Brennstoffe. | Arbeitsaufwendig, da Holz manuell nachgelegt werden muss. Großer Lagerplatz erforderlich. Schwankende Brennstoffqualität je nach Holzart und Trocknung. |
Holzvergaser | Sehr effizient, da die Gasverbrennung die Energieausbeute maximiert. Geringere Emissionen als bei herkömmlichen Scheitholzheizungen. | Höhere Anschaffungskosten. Benötigt sehr trockenes Holz für maximale Effizienz. Regelmäßige Wartung erforderlich. |
Stückholzheizung | Traditionelle Methode mit einfachem Aufbau. Flexibel, da auch größere Holzstücke verbrannt werden können. | Manuelle Beschickung erforderlich. Geringere Effizienz im Vergleich zu modernen Holzheizsystemen. Benötigt viel Lagerplatz für das Holz. |
Arten von Holzheizungen – Zentralheizung oder Ofen?
Grundsätzlich haben Bauherren und Immobilieneigentümer die Wahl zwischen zwei verschiedenen Arten: Zentralholzheizungen und Anlagen für die Einzelraumbefeuerung. Letztere bezeichnen eine Zusatzheizung wie einen Kamin oder einem Holzofen im Wohnraum. Dieser ergänzt einen bereits vorhandenden Wärmeerzeuger wie einen Gas- oder Ölkessel. Die Strahlungswärme eines Kamin- oder Zimmerofens reicht zur Beheizung von maximal zwei Räumen aus.
Eine holzbetriebene Zentralheizung hingegen versorgt eine ganze Immobilie mit Wärme. Sie ist über eine im Ofen liegende Wassertasche mit der Heizungsverrohrung verbunden. Dies gewährleistet den Transport des erwärmten Wassers bis in den Warmwasserspeicher oder in die Heizkörper. Eine wassergeführte Holzheizung lässt sich mit Pellets oder Scheitholz betreiben und ist in der heutigen Zeit oftmals Bestandteil von Hybridheizungen. Hier haben Bauherren die Möglichkeit Holzheizungen mit konventionellen Energieträgern wie Öl und Gas zu kombinieren. Jeder mit Pellets oder anderen Holzarten betriebene Wärmeerzeuger lässt sich auch mit einer Solarthermie koppeln.
Kosten für eine Holzheizung
Die Gesamtkosten für eine Heizung mit Pellets, Hackschnitzel und Holzvergaser lassen sich in folgende Punkte aufschlüsseln:
Posten |
Pelletheizung |
Hackschnitzelheizung |
Holzvergaser |
Heizkessel | 7.000 – 11.000 € | 10.000 – 13.000 € | 5.500 – 8.000 € |
Brennstofflager | 1.000 – 3.000 € | 1.500 – 4.000 € | – |
Förderanlage | 1.500 – 3.000 € | 1.500 – 3.000 € | – |
Pufferspeicher | 1.500 – 3.500 € | 1.500 – 3.500 € | 1.500 – 3.500 € |
Abgassystem (Brennwerttechnik) | 1.000 – 1.500 € | 1.000 – 1.500 € | 1.000 – 1.500 € |
Montage | 1.000 – 2.500 € | 1.000 – 2.500 € | 500 – 2.000 € |
Förderung | -3.500 € | -3.500 € | -2.000 € |
Kosten Holzheizung Gesamt | 11.500 – 22.000 € | 13.500 € – 24.500 € | 7.000 – 10.000 € |
Vergleichsweise geringe Betriebskosten trotz hohem Wärmebedarf führen zu einer Amortisation der Anschaffungskosten bereits nach wenigen Jahren. Die hohe Kaufsumme einer Pelletanlage ist daher nicht als alleiniges Kaufkriterium zu betrachten.
Förderung für Holzheizungen 2024
Ab 2024 sieht das Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Deutschland mehrere Förderungen für Holzheizungen und andere Heizsysteme vor, die erneuerbare Energien nutzen. Ziel ist es, den Einbau von Heizsystemen, die mindestens 65 % erneuerbare Energie verwenden, zu fördern. Für Holzheizungen wie Pellets, Hackschnitzel und Scheitholz gibt es umfangreiche staatliche Unterstützung:
- Basisförderung: Eine Grundförderung von 30 % der Kosten wird für alle förderfähigen Heizsysteme angeboten, die die Anforderungen des GEG erfüllen.
- Zusätzliche Förderung: Eine zusätzliche Förderung von 30 % ist möglich, wenn das jährliche zu versteuernde Einkommen des Haushalts 40.000 Euro nicht übersteigt.
- Klimabonus: Ein „Klimabonus“ von 10 % wird gewährt, wenn alte Heizsysteme vor Ablauf der Übergangsfristen ersetzt werden.
- Spezielle Boni für Wärmepumpen und andere erneuerbare Systeme: Neben der Basisförderung gibt es spezielle Boni für besonders klimafreundliche Heizsysteme, die den Einsatz erneuerbarer Energien maximieren, wie z.B. Holzvergaser in Kombination mit Solarthermie.
Kesselarten für das Heizen mit Holz
Vor dem Kauf einer Holzheizung ist zunächst zu klären, welche Kesselart zur eigenen Immobilie passt. Bei einer Zentralholzheizung stehen verscheidene Arten von Kesseln zur Verfügung.
- Naturzugkessel: Auch als Allesbrenner bezeichnet, eignen sich Naturzugkessel neben der Verbrennung von Scheitholz ebenso für Braunkohlebriketts. Diese Holzheizung findet häufig als Ergänzung zu einem zweiten Heizungssystem Anwendung.
- Holzvergaserkessel: Im Gegensatz zu einem konventionellen Naturzugkessel zeichnet sich ein Holzvergaserkessel durch einen höheren Wirkungsgrad aus. Dieser liegt bei mindestens 80 Prozent. Einflussgrößen auf den Wirkungsgrad der Anlagen haben die Art der Verbrennung und die Isolierung des Kessels. Letztere verhindert eventuelle Wärmeverluste bei Zuführung der Wärme in den Heizungskreislauf. Ein zusätzlicher Pufferspeicher speichert die überschüssige Wärme und gibt diese zu einem späteren Zeitpunkt bedarfsgerecht ab.
- Pellet- bzw. Hackschnitzelkessel: Pelletkessel verwenden Heizungsbesitzer im Idealfall als zentrales Heizsystem. Eine Förderschnecke transportiert die gelagerten Pellets automatisch in den Kessel. Alle Heizeinstellungen nehmen Verbraucher bequem über eine Steuerungs- und Regeleinheit vor.
Sofern Bauherren beabsichtigen die eigene Holzheizung als eigenständiges Heizsystem einzusetzen, ist ein Pelletkessel das Mittel der Wahl. Holzvergaser- oder Naturzugkessel ergänzen vielfach ein bereits vorhandenes Heizungssystem.
Tipps für sauberes und effizientes Heizen mit einer Holzheizung
- Trockenes Holz sorgt für einen möglichst sauberen Verbrennungsvorgang. Frische Biomasse aus dem Wald enthält etwa 50 Prozent Wasser. Der optimale Wert für die Restfeuchte liegt bei 15 bis 20 Prozent.
- Hohe Flammentemperaturen und eine ausreichende Luftzufuhr reduzieren die Rußbildung und senken klimaschädliche Gase. Ist der Aschegehalt zu hoch, sinkt die Gleichmäßigkeit der Wärmeverteilung und es entstehen Energieverluste.
- Eine gute und saubere Verbrennung erkennen Bauherren an der weißlichen Farbe der Asche.