Die Holzheizung rückt bei der Heizungssanierung zunehmend in den Fokus.
Holzheizung mit Pufferspeicher
Grund hierfür sind verschärfte Anforderungen zur Senkung des Energieverbrauchs und die Wärmewende auf dem Heizungsmarkt. Holz verbrennt CO2 neutral und ist damit umweltfreundlicher als fossile Brennstoffe. In einem Einfamilienhaus mit einer Größe von etwa 100 Quadratmetern sparen Hausbesitzer mit einer pelletbetriebenen Holzheizung jährlich circa 3,9 Tonnen CO2 gegenüber Öl und Gas ein.
Hinzu kommt eine stabile Preiskalkulation, da Holzpreise geringen Preisschwankungen unterliegen.

Verschiedene Brennstoffe im Überblick

Für die Nutzung einer Holzheizung stehen verschiedene Holzarten zur Verfügung. Nachstehend erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Energieträger sowie deren Vor- und Nachteile:

Brennstoff

Vorteile

Nachteile

Pellets
  • Der Energiewert ist um 15 Prozent höher als bei Hackschnitzeln
  • Pellets sind aufgrund ihrer Kompaktheit optimal transportfähig
  • gute Kalkulationsbasis, da Pellets weniger Preisschwankungen unterliegen als Heizölpreise
  • Pellets erfordern einen ausreichend großen Lagerraum
  • Asche aus dem Verbrennungsprozess ist in Abständen von ein bis zwei Monaten zu entfernen Moderne Pelletheizungen übernehmen dies weitestgehend automatisch
Hackschnitzel
  • keine Veredlungsprozesse notwendig
  • Hackschnitzel sind in der Herstellung günstiger als Pellets
  • automatische Zufuhr des Brennstoffs
  • schwankende Qualität
  • benötigen ausreichend Platz für die Lagerfläche
  • bis zu 30 Prozent mehr Wassergehalt als Pellets

Arten von Holzheizungen – Zentralheizung oder Ofen?

Grundsätzlich haben Bauherren und Immobilieneigentümer die Wahl zwischen zwei verschiedenen Arten: Zentralholzheizungen und Anlagen für die Einzelraumbefeuerung. Letztere bezeichnen eine Zusatzheizung wie einen Kamin oder einem Holzofen im Wohnraum. Dieser ergänzt einen bereits vorhandenden Wärmeerzeuger wie einen Gas- oder Ölkessel. Die Strahlungswärme eines Kamin- oder Zimmerofens reicht zur Beheizung von maximal zwei Räumen aus.

Eine holzbetriebene Zentralheizung hingegen versorgt eine ganze Immobilie mit Wärme. Sie ist über eine im Ofen liegende Wassertasche mit der Heizungsverrohrung verbunden. Dies gewährleistet den Transport des erwärmten Wassers bis in den Warmwasserspeicher oder in die Heizkörper. Eine wassergeführte Holzheizung lässt sich mit Pellets oder Scheitholz betreiben und ist in der heutigen Zeit oftmals Bestandteil von Hybridheizungen. Hier haben Bauherren die Möglichkeit Holzheizungen mit konventionellen Energieträgern wie Öl und Gas zu kombinieren. Jeder mit Pellets oder anderen Holzarten betriebene Wärmeerzeuger lässt sich auch mit einer Solarthermie koppeln.

Kosten für eine Holzheizung

Die Gesamtkosten für eine Heizung mit Pellets, Hackschnitzel und Holzvergaser lassen sich in folgende Punkte aufschlüsseln:

Posten

Pelletheizung

Hackschnitzelheizung

Holzvergaser

Heizkessel 7.000 – 11.000 € 10.000 – 13.000 € 5.500 – 8.000 €
Brennstofflager 1.000 – 3.000 € 1.500 – 4.000 €
Förderanlage 1.500 – 3.000 € 1.500 – 3.000 €
Pufferspeicher 1.500 – 3.500 € 1.500 – 3.500 € 1.500 – 3.500 €
Abgassystem (Brennwerttechnik) 1.000 – 1.500 € 1.000 – 1.500 € 1.000 – 1.500 €
Montage 1.000 – 2.500 € 1.000 – 2.500 € 500 – 2.000 €
Förderung -3.500 € -3.500 € -2.000 €
Kosten Holzheizung Gesamt 11.500 – 22.000 € 13.500 € – 24.500 € 7.000 – 10.000 €

Vergleichsweise geringe Betriebskosten trotz hohem Wärmebedarf führen zu einer Amortisation der Anschaffungskosten bereits nach wenigen Jahren. Die hohe Kaufsumme einer Pelletanlage ist daher nicht als alleiniges Kaufkriterium zu betrachten.

Kesselarten für das Heizen mit Holz

Vor dem Kauf einer Holzheizung ist zunächst zu klären, welche Kesselart zur eigenen Immobilie passt. Bei einer Zentralholzheizung stehen verscheidene Arten von Kesseln zur Verfügung.

Holzvergaserkessel:
Im Gegensatz zu einem konventionellen Naturzugkessel zeichnet sich ein Holzvergaserkessel durch einen höheren Wirkungsgrad aus. Dieser liegt bei mindestens 80 Prozent. Einflussgrößen auf den Wirkungsgrad der Anlagen haben die Art der Verbrennung und die Isolierung des Kessels. Letztere verhindert eventuelle Wärmeverluste bei Zuführung der Wärme in den Heizungskreislauf. Ein zusätzlicher Pufferspeicher speichert die überschüssige Wärme und gibt diese zu einem späteren Zeitpunkt bedarfsgerecht ab.

Naturzugkessel: Auch als Allesbrenner bezeichnet, eignen sie sich neben der Verbrennung von Scheitholz ebenso für Braunkohlebriketts. Diese Holzheizung findet häufig als Ergänzung zu einem zweiten Heizungssystem Anwendung.

Pellet- bzw. Hackschnitzelkessel: Pelletkessel verwenden Heizungsbesitzer im Idealfall als zentrales Heizsystem. Eine Förderschnecke transportiert die gelagerten Pellets automatisch in den Kessel. Alle Heizeinstellungen nehmen Verbraucher bequem über eine Steuerungs- und Regeleinheit vor.

Sofern Bauherren beabsichtigen die eigene Holzheizung als eigenständiges Heizsystem einzusetzen, ist ein Pelletkessel das Mittel der Wahl. Holzvergaser- oder Naturzugkessel ergänzen vielfach ein bereits vorhandenes Heizungssystem.

Tipps für sauberes und effizientes Heizen mit einer Holzheizung

  • Trockenes Holz sorgt für einen möglichst sauberen Verbrennungsvorgang. Frische Biomasse aus dem Wald enthält etwa 50 Prozent Wasser. Der optimale Wert für die Restfeuchte liegt bei 15 bis 20 Prozent.
  • Hohe Flammentemperaturen und eine ausreichende Luftzufuhr reduzieren die Rußbildung und senken klimaschädliche Gase. Ist der Aschegehalt zu hoch, sinkt die Gleichmäßigkeit der Wärmeverteilung und es entstehen Energieverluste.
  • Eine gute und saubere Verbrennung erkennen Bauherren an der weißlichen Farbe der Asche.

Förderung nutzen

Besitzer einer Holzheizung profitieren beim Heizungskauf von Fördergeldern. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bezuschusst eine Pelletheizung mit Zuschüssen. Im Rahmen der Basisförderung erhalten Bauherren eine Zuzahlung von bis zu 3.500 Euro.

Rechenbeispiel
Basisförderung aus dem Marktanreizpogramm für eine Pelletheizung mit Brennwerttechnik inklusive Pufferspeicher:

Förderkondition  Betrag in Euro
MAP-Basisförderung für den Heizkessel (80 Euro pro kW) + Pufferspeicher 3.500
Zuschuss von 20 Prozent aus dem Anreizprogramm Energieeffizienz seit dem 1. Januar 2016 700
Zuschuss bei gleichzeitiger Optimierung der Heizungsanlage 600
BAFA Förderung Gesamtsumme 4.800

Die zunächst hohen Investitionskosten der Holzheizung lassen sich durch die geringen Betriebskosten, eine große Unabhängigkeit, einer gute Umweltbilanz sowie attraktiven Fördermöglichkeiten ausgleichen.

Achtung

Seit dem 1. April 2017 sind mit Holz befeuerte Wärmeerzeuger mit einem Energie-Effizienzlabel auszustatten. Unter die Kennzeichnungspflicht fallen Hersteller von Pellet-, Hachschnitzel- und Scheitholzheizungen. Das Label gibt Auskunft über die Energieeffizienzklasse, die zwischen A++ bis G variieren kann. Für Holzöfen sind Effizienzlabel ab Juli 2017 vorgeschrieben.