Heizölpreise Tanklaster

Die Preise für Heizöl unterliegen sowohl wirtschaftlichen als auch politischen Schwankungen. Mit dem Ukraine-Krieg 2022 haben die Heizölpreise einen Höhepunkt erfahren. Seitdem haben sie sich zuletzt wieder etwas beruhigt. Alles zur aktuellen Preisentwicklung und was es für Verbraucher in 2024 zu beachten gilt.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die Heizölpreise sind im Vergleich zu den Höchstwerten von 2022 gesunken, bleiben aber im Jahr 2024 auf einem höheren Niveau als 2021. Verbraucher sollten die CO2-Steuer und mögliche Preisschwankungen aufgrund geopolitischer Faktoren berücksichtigen.
  • Heizöl ist aktuell günstiger als andere Energieträger wie Gas oder Strom, aber der Einbau neuer Ölheizungen wird durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ab 2024 stark eingeschränkt, da mindestens 65% erneuerbare Energien genutzt werden müssen.
  • Verbraucher können durch strategisches Tanken, Sammelbestellungen und eine Heizungsmodernisierung Kosten sparen, wobei ein hocheffizienter Brennwertkessel den Energieverbrauch um bis zu 15% senken kann.

Aktuelle Preisentwicklung

Gegenüber 2022 haben sich die Heizölpreise 2023 und 2024 zuletzt wieder reduziert. Lag der Preis pro Liter 2022 im Durchschnitt noch bei 139 Euro, liegt er durchschnittlich 2023 bei 105,30 Euro. 2024 bewegt er sich bisher auf einem ähnlichen Niveau wie das folgende Diagramm zeigt:

Heizöl Preisentwicklung

Zwar ist der Preis derzeit auf einem niedrigeren Niveau als in den beiden Vorjahren, insgesamt liegt er jedoch deutlich höher als 2021. Hinzu kommt die CO2-Steuer für die Nutzung fossiler Brennstoffe. Wer künftig auf eine Ölheizung setzt muss demnach mit hohen Betriebskosten rechnen.

Heizöl Preisvergleich

Im Vergleich zu anderen Brennstoffen ist das Heizen mit Heizöl derzeit vergleichsweise günstig. So sind die Kosten für die gleiche Leistung in Kilowatt beispielsweise geringer als beim Heizen mit Gas oder Strom. Die folgende Übersicht geht von einem Einfamilienhaus mit einem durchschnittlichen Heizbedarf aus. Dieser liegt bei rund 160 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche. Hier gestalten sich die jährlichen Heizkosten pro Quadratmeter derzeit wie folgt:

  • Erdgas: 34,08 Euro je Quadratmeter jährlich
  • Heizöl: 24,96 Euro je Quadratmeter jährlich
  • Pellets: 24,45 Euro je Quadratmeter jährlich
  • Strom: 73,30 Euro je Quadratmeter jährlich

Doch trotz der vergleichsweise geringen Heizölpreise gilt: Der Einbau einer neuen Ölheizung sollte gut kalkuliert sein. CO2-Steuer, weltpolitische Schwankungen und Umweltschutz können zu einem rapiden Anstieg der Energiepreise führen. Mit Inkrafttreten des neuen Gebäudeenergiegesetzes, besser bekannt auch als Heizungsgesetz, ist der Einbau neuer Ölheizungen zudem nur noch bedingt möglich.

So sieht das GEG vor, dass neue Ölheizungen ab 2024 mindestens 65% erneuerbare Energien nutzen. Diesen Anteil erzielen Eigentümer, indem sie Bio-Heizöl nutzen oder ihre Wärmepumpe mit einer regenerativen Heizungsart wie einer Wärmepumpe kombinieren.

Ölpreisrechner nutzen und sparen

Dabei unterliegen die Preise für Heizöl immer auch regionalen Schwankungen. So können die Preise in NRW beispielsweise anders ausfallen als in Bayern. Auch verschiedene Anbieter bieten unterschiedliche Liter-Preise. Eine gute Möglichkeit, den besten Heizölpreis zu ermitteln, bieten Online-Vergleichsrechner. Darüber hinaus lässt sich mit folgenden Tipps bei der nächsten Heizöllieferung bares Geld sparen.

Darauf sollten Sie achten:

Nutzen Sie ein niedriges Ölpreisniveau aus und füllen Sie Ihren Tank nach Möglichkeit dann auf, wenn der Ölpreis einen niedrigen Kostenstand erreicht.

Dazu lohnt es sich den aktuellen Ölpreis im Auge zu behalten und einen Heizöl Preisvergleich durchzuführen. Im Internet gibt es verschiedene Ölpreisrechner, mit denen Sie die aktuellen Kosten für Ihren individuellen Bedarf abfragen können. Eine gute Möglichkeit dazu liefert der Ölpreisrechner der Süddeutschen Zeitung, der in Zusammenarbeit mit Fast Energy entstanden ist.

Mittel- und langfristige Heizölpreise Prognose

Die Heizölreserven der USA sind so gering wie lange nicht mehr und so schwebt eine Angst vor Engpässen mit, was den Preis wiederum in die Höhe treiben kann. Auch wenn der fossile Rohstoff Öl noch ausreichend vorhanden ist, kommt es derzeit auf dem amerikanischen Produktmarkt zur Knappheit. Das wirkt sich auch auf den europäischen Heizölmarkt negativ aus.

Ein weiterer Faktor, der Experten bei einer Heizölpreise Prognose mit steigenden Preisen rechnen lässt, ist die Inflationsangst. Analysten der Commerzbank rechnen deshalb damit, dass der Heizölpreis mittelfristig wieder zulegen wird. In Zeiten, in denen Geld an Wert verliert, werden Investments in Sachwerte und Rohstoffe attraktiver, weshalb auch wieder mehr Investoren in Heizöl-Anlagen investieren. Die Folge: Steigende Heizölpreise.

Info

Dennoch: Ein exorbitant starker Anstieg des Ölpreises ist in naher Zukunft laut mehrheitlicher Expertenmeinungen nicht zu erwarten und gerade im Vergleich zu anderen Brennstoffen, wird sich Heizöl aufgrund moderater Betriebskosten auch in Zukunft als beliebter Brennstoff in deutschen Immobilien halten.

Tipps für Verbraucher

Wer auf Heizöl angewiesen ist, der kann mit den folgenden Tipps bei der nächsten Heizöllieferung sparen. Wir haben die besten Verbrauchertipps einmal zusammengefasst.

1. Strategische Lieferungen: Im Gegensatz zu Erdgas hat Öl einen entscheidenden Vorteil, was ihre persönliche Preisstrategie angeht: Es wird gelagert und muss somit im Voraus bestellt werden. Das erlaubt es Ihnen, Lieferungen strategisch zu planen. Behalten Sie den Ölpreis im Auge und bestellen Sie dann auf Vorrat, wenn er auf einem niedrigen Niveau ist.

2. Auf das richtige Timing kommt es an: Wann wird am meisten geheizt? Na klar, im Winter. Die steigende Nachfrage nutzen die Ölkonzerne aus und erhöhen im Zuge dessen gleich den Preis für den begehrten Rohstoff. Wer schon im Sommer bestellt, kann im Winter sparen. Achten Sie jedoch nicht nur auf die Jahreszeit. Denn bei der Preispolitik der Ölkonzerne spielen daneben auch weitere Faktoren eine Rolle.

3. Spielraum lassen: Sind die Preise günstig, neigen viele Verbraucher schnell dazu den kompletten Öltank aufzufüllen. Experten raten jedoch dazu, Spielraum für weitere Preisabfälle im Öltank zu lassen. Sonst füllen Sie Ihren Öltank vollständig auf und ärgern sich ein paar Wochen später, dass der Ölpreis noch mal um ein paar Prozente gesunken ist.

4. Sammelbestellungen: Mit bis zu 100 Euro wird beim Heizöl kaufen allein die Lieferung berechnet. Hier besteht einiges an Sparpotenzial, wenn Sie sich mit ihren Nachbarn zusammentun und einen gemeinsamen Liefertermin absprechen. In diesen Fall fallen die Lieferkosten um bis zu 40 Prozent günstiger aus als bei einer Einzellieferung.

5. Energie sparen durch Heizungsmodernisierung: Der letzte Tipp gilt nicht nur für den Heizölverbrauch, sondern ist eine Einstellung die alle Heizungsbesitzer beherzigen sollten – gerade bei Heizungsarten, die mit fossilen Brennstoffen befeuert werden. Ein Großteil der Heizungsanlagen in deutschen Haushalten ist älter als 25 Jahre und deren Technik somit längst überholt. Mit einem hocheffizienten Öl Brennwertkessel lässt sich bis zu 15 Prozent des Energieverbrauchs sparen. So müssen Sie steigenden Brennstoffpreisen mit weniger Sorgen begegnen und schonen gleichzeitig Ihre Umwelt.

Kesselheld Redaktion

Kesselheld Redaktion
Die Kesselheld Redaktion besteht aus Experten im Bereich Heizungstechnik, die fundierte und praxisorientierte Informationen für Hausbesitzer und Fachleute bereitstellen. Unsere Artikel bieten wertvolle Tipps und aktuelle Informationen rund um das Thema Heizen und Energieeffizienz.