Schwefelarm, Standard oder doch lieber Premium? Geht es um die Wahl des passenden Heizöls, haben Besitzer einer Ölheizung die Qual der Wahl. Welche Heizölarten es gibt und wann sich welches lohnt.

heizoelarten im ueberblick

Die Heizölsorten unterscheiden sich vor allem in folgenden Punkten:

  • Verhältnis von Kohlenstoff (C) zu Wasserstoff (H)
  • Asche- und Schwefelanteil
  • Dichte

Grundsätzlich lassen sich sieben verschiedene Heizölarten unterscheiden:

  1. Extra Leicht (EL)
  2. Premium-Öl
  3. Schwefelarm
  4. Leicht (L)
  5. Mittel (M)
  6. Schwer (S)
  7. Extra Schwer (ES)

In der DIN 51603-1 wird zwischen Extra Leicht schwefelarm und dem Heizöl EL unterschieden. Schwefelarmes Heizöl verfügt über einen verhältnismäßig niedrigen, maximal zulässigen Schwefelanteil. Seit 2008 beträgt der Höchstwert 50 mg/kg. Heizöl Extra Leicht kann bis zu 1.000 mg/kg aufweisen. In Deutschland ist der Marktanteil von extra leichtem Öl mit weniger als 1 Prozent relativ gering. Schwefelarmes Heizöl hingegen wird in modernen Öl Brennwertkesseln genutzt und ist daher weit verbreitet. Ein Vorteil ist, dass beim Einsatz von schwefelarmem Heizöl die Neutralisation des Kondensats entfällt.

Premium

Die meisten Händler bieten eine spezielle Premium-Qualität an. Es handelt sich um klassisches Öl, welches mit einem Additivpaket versetzt wird. Übliche Zusätze sind Verbrennungsverbesserer, Metalldeaktivatoren, Geruchsüberdecker und Stabilisatoren. Die Additive sorgen für eine Erhöhung der Lagerstabilität und der thermischen Stabilität.

Dank moderner Heizungssysteme und dem geschickten planmäßigen Betanken vergrößern sich die Tankintervalle sowie die durchschnittlichen Lagerzeiten. Das Premium-Öl verfügt über optimierte Lagervoraussetzungen.

Schwefelarm

In Deutschland wurde 2009 Heizöl Extraleicht schwefelarm als Standard eingeführt. HEL verfügt über eine höhere Besteuerung. Die Schwefelarmut führt zu einer Reduktion der Schadstoff-Emission während der Verbrennung. Der Umweltschutz verbessert sich, da Gefahren für die Natur verringert werden. Dank der sauberen Verbrennung lagern sich zudem auf den Kesselwänden so gut wie keine Verbrennungsrückstände ab. Die Effizienz der Heizungsanlage steigt, wodurch Sie Heizölkosten einsparen. Die verringerte Ablagerung erhöht außerdem die Lebensdauer der Heizkessel.

Wo kann und muss ich schwefelarmes Heizöl einsetzen?

Die Anbieter hatten den schwefelarmen Brennstoff ursprünglich für Öl Brennwertkessel entwickelt. In vielen Bedienungsanleitungen ist die Nutzung dieser Heizölvariante vorgeschrieben. Niedertemperaturkessel können in den meisten Fällen ebenfalls mit dem schwefelarmem Heizöl betrieben werden, entscheidend sind die Angaben des Herstellers. Heizöl Leicht ist kostengünstiger und wird oftmals für Betriebe oder Wohnblöcke genutzt.

Schwer

Schweres Heizöl gehört zu den Schwerölen. Es wird vor allem in Kraftwerken und auf Schiffen eingesetzt. Die Herstellung von Schwerölen erfolgt aus den Rückständen der Erdölverarbeitung. Aus umwelttechnischen Gründen werden vor allem der erhöhte Rußausstoß und der hohe Schwefelanteil kritisiert. Das Öl enthält bis zu 4,5 Prozent Schwefel, was im Vergleich zum Standard (1 Promille) eine deutliche Erhöhung darstellt.

Der Preis für extra leichtes und Premium-Öl

Die Heizölkosten hängen von der getankten Menge, der Anzahl der Abnahmestationen, der Wohnregion und den Weltmärkten ab. Es existieren saisonale Schwanken sowie Veränderungen über den Lauf der Zeit. Im Folgenden werden einige Beispiele für Preise dargestellt (Stand 24.04.2017):

1. EL schwefelarm

Abnahmemenge (bei einer Abnahmestelle): 3.000 Liter
Bundesland: Hessen
Preis: 56 Euro/100 Liter

Abnahmemenge (bei einer Abnahmestelle): 1.000 Liter
Bundesland: Hessen
Preis: 62 Euro/100 Liter

Abnahmemenge (bei einer Abnahmestelle): 5.000 Liter
Bundesland: Hessen
Preis: 54 Euro/100 Liter

2. Premium

Abnahmemenge (bei einer Abnahmestelle):
Bundesland: Hessen
Preis: 63 Euro/100 Liter

Abnahmemenge (bei einer Abnahmestelle): 3.000 Liter
Bundesland: Hessen
Preis: 57 Euro/100 Liter

Abnahmemenge (bei einer Abnahmestelle): 5.000 Liter
Bundesland: Hessen
Preis: 57,50 Euro/100 Liter

Der Heizölverbrauch in Deutschland

Heizen mit Öl gehört zu den Klassikern im Bereich der Heizungsanlagen. Im Jahr 2015 wurden rund 16,12 Millionen Tonnen Heizöl EL verkauft. Um diesen Bedarf zu decken sind Importe aus dem Ausland erforderlich. Der private Sektor benötigt rund 60 Prozent des Gesamtverbrauchs, 30 Prozent werden vom Gewerbe abgenommen, 8 Prozent entfallen auf die Industrie und 2 Prozent werden für die Strom-, Gas- und Fernwärmeerzeugung genutzt.