Niedertemperaturkessel Rohrsystem
„Brennwertkessel oder Niedertemperaturkessel?“ – Eine Frage, die sich vielen Verbrauchern vor einer Heizungserneuerung stellt. Brennwerttechnik ist deutlich effizienter, wird staatlich gefördert und wird deshalb heute standardmäßig verbaut. Ein Niedertemperaturkessel macht heute nur noch in Ausnahmefällen beispielsweise um Kosten bei der Altbausanierung zu sparen Sinn. 

Es besteht oft Unsicherheit darüber, ob ein Öl oder ein Gas Niedertemperaturkessel durch einen eben solchen ersetzt werden oder ob man sich nicht doch lieber gleich für einen modernen Brennwertkessel entscheiden sollte. Dazu ist die Betrachtung unterschiedlicher Fakten notwendig. Der folgenden Ratgeber soll Ihnen einen groben Überblick über dieses Thema geben und Ihnen eine Hilfe dabei sein, ob und für welchen Niedertemperaturkessel Sie sich entscheiden sollten.

Kessel mit Niedertemperaturtechnik im Neubau

Beim Einbau einer Heizungsanlage in einem Neubau lohnt sich der Einbau eines Neidertemperaturkessels in der Regel nicht mehr. Denn wie ein Niedertemperaturkessel Test im Vergleich zu Brennwertkesseln deutlich zeigt, ist der Energie- bzw. Brennstoffverbrauch bei dieser doch etwas veralteten Technik doch recht hoch. Das liegt daran, dass der Nutzungsgrad bei Niedertemperatur-Systemen wesentlich geringer ist als bei einem Brennwertkessel.

Niedertemperatur nur in Ausnahmefällen

Seit 2015 ist die Produktion von Niedertemperaturheizungen verboten. Dabei handelt es sich um eine EU Verordnung im Rahmen des Klimawandels. Demnach dürfen Niedertemperaturheizungen, die vor September 2015 hergestellt wurden zwar noch verkauft werden, es ist jedoch verboten, eine neue Heizung mit Niedertemperaturtechnik zu produzieren, weshalb diese Heizungsart nach und nach aus den Heizungskellern verschwindet.

Ein Brennwertkessel nutzt einen wesentlich höheren Teil der im Brennstoff enthaltenen Energie für die Gewinnung von Heizwärme. Während die besten Niedertemperaturkessel lediglich einen Nutzungsgrad von rund 90 Prozent erzielen, können mit Brennwertkesseln Nutzungsgrade von 97 Prozent oder mehr erreicht werden. Dies schlägt sich in einem wesentlich geringeren Brennstoffverbrauch und damit verbunden in niedrigeren Kosten nieder. Dadurch amortisieren sich die Kosten für den teureren Brennwertkessel recht schnell.

Niedertemperatur-Systeme bei der Sanierung im Altbau

Gerade in Altbauten, in denen im Zuge einer Sanierung oder Reparatur alte Niedertemperatur- oder Konstanttemperaturkessel ersetzt werden müssen oder sollen, kann dennoch ratsam sein, einen neuen Niedertemperaturkessel zu verbauen. Denn dies ist ohne umfangreiche bauliche Maßnahmen möglich. Es entstehen also lediglich die Kosten für den Kessel selbst und dessen Installation. Alle weiteren Komponenten der Heizungsanlage können in der Regel weiter verwendet werden.

Ein Heizkessel mit Niedertemperatur-Technik ist zudem in der Anschaffung deutlich preiswerter als ein Brennwertkessel, was gerade bei begrenztem Budget wichtig werden kann. Andererseits wird der Neueinbau eines Niedertemperaturkessels nicht staatlich gefördert. Um jedoch die Kosten bei Renovierungsarbeiten anfänglich in Grenzen zu halten, eignen sich Niedertemperaturkessel bestens. Sie sind zusätzlich wartungsarm und robust, was niedrige Folgekosten gewährleistet.

Nachteile

Wie erwähnt gibt es für den Neueinbau von Niedertemperaturkesseln keine Fördergelder. Zudem müssen Sie durch den Schornsteinfeger regelmäßig gewartet werden und der Schornstein muss in Stand gehalten werden. Beides verursacht relativ hohe laufende Kosten. Der Nutzungsgrad ist wesentlich schlechter als bei einem Brennwertkessel. Dadurch bedingt haben Sie mit einem Niedertemperaturkessel deutlich höhere Kosten für Brennstoffe – egal ob es sich um Heizöl oder Gas handelt.

Generell kann man sagen, dass sich der Einbau eines Niedertemperaturkessels tatsächlich nur als Ersatz für defekte oder total veraltete Geräte lohnt, wenn zugleich umfassende Baumaßnahmen vermieden werden sollen.

Auf lange Sicht sollten Sie auf jeden Fall über den Einbau eines Brennwertkessels mit passenden Systemkomponenten und eventuell in Verbindung mit Solarthermie nachdenken, anstatt einen Niedertemperaturkessel zu verbauen. Denn auch wenn die Investitionen dafür anfangs recht hoch erscheinen, spart Ihnen eine solche Anlage über die Jahre dennoch viel Geld und wird zudem durch den Staat gefördert, was die Kosten spürbar reduziert.