Heizoelbestellung wird geliefert
Lange Jahre galt als einfache Regel, dass im Früh- und Hochsommer der ideale Zeitpunkt für eine Heizölbestellung liege. Geringe Nachfrage hielt sowohl den Preis als auch die Lieferzeiten niedrig. Das hat sich in der komplexer gewordenen digitalen Informationswelt geändert. Günstige Einkaufs- und Lieferpreise hängen von vielen Faktoren ab. Mit ein wenig Geschick können die vorteilhaftesten Kaufzeitpunkte durch Onlinebestellungen beeinflusst werden.

Laut einem Grundsatzurteil des Bundesgerichtshofs (BGH) im Juni 2015 unterliegen die sogenannten Fernabsatzverträge dem herkömmlichen Widerrufsrecht. Der Widerruf der Heizölbestellung stärkt alle Besitzer von Ölheizungen. Mehr dazu im Folgenden.

Bestellzeitpunkt und Vertragssituation

In der Mehrheit wird eine Heizölbestellung nicht mit persönlichem Erscheinen getätigt, sondern online oder per Telefon ausgeführt. Spezialisierte Handelsplattformen und die Internetpräsenz einzelner Händler bieten Bestellfunktionen an. Meist werden regional gültige Preise angeboten, die durch die Postleitzahl des Lieferorts verortet werden.

Urteil des Bundesgerichtshofs

Das Grundsatzurteil des BGHs hat die Ölbestellung als nicht spekulatives Fernabsatzgeschäft erklärt. Daraus folgt, dass eine Stornierung der Heizölbestellung bis 14 Tage nach Aufgabe der Bestellung möglich ist. Dieses Rücktrittsrecht ermöglicht augenscheinlich die Reaktion auf einen fallenden Preis. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Preisschwankungen in einem zweiwöchigen Zeitraum selten fünf Prozent überschreiten.

Heizölbestellung: Einsparung von bis 15 Prozent möglich

Die Stornierung ist eher als mittelfristiges Werkzeug zu verstehen, wenn ein vollkommen anderer Kaufzeitpunkt beabsichtigt und möglich wird. Eine verbindliche Ölbestellung lässt sich widerrufen. Dem Händler ist in diesem Fall eine Rechnungsstellung als Aufwandsentschädigung erlaubt. Die Höhe dieser rechtmäßigen Berechnung bewegt sich meist um etwa zehn Prozent des Bestellwertes. Wenn ein günstigerer Heizölpreis ausgenutzt werden soll, beginnt die Ersparnis erst nach dem „Zurückverdienen“ dieser Ausgabe.

Ölpreise im Fokus

Erfahrungsgemäß erreichen Ölpreisschwankungen im Kalenderjahr bis zu 30 Prozent Preisdifferenz. Der realistische Ausnutzungsfaktor bei intensiver Beobachtung des Markts und gegebenenfalls eine Onlinepreisbenachrichtigung liegt zwischen zwanzig und 25 Prozent.

Abnahmemengen und Preisschwankungen

Neben den Marktpreisen und Notierungen der Heizöllieferanten beeinflusst die Abnahmemenge den Lieferpreis signifikant. Fast alle Lieferanten bieten einen Service für Sammelbestellungen an. Wenn sich mehrere Nachbarn zusammentun, sinkt mit der Mengenzunahme der Preis pro hundert Liter. Mit der Anzahl der Teilnehmer an der Heizölbestellung sinkt der Preis jedes Einzelnen um bis zu 20 Prozent. Viele Händler bieten Onlinekonfiguratoren beim Heizölkauf an.

Die Eingabe weniger Parameter berechnet den jeweiligen Lieferpreis:

  • Postleitzahl beziehungsweise Liefergebiet
  • Gesamtabnahmemenge in Litern
  • Anzahl der Lieferstellen

Bezüglich der Bestellmenge wird der Preis nur bei einer maximalen Abweichung von bis zu zehn Prozent garantiert. Die Ablade- beziehungsweise Tankstationen müssen sich in Entfernungsdifferenzen von zwei Kilometern zueinander befinden.

Tankvorgang kontrollieren

Während der Betankung macht eine Kontrolle des Heizöltanks Sinn. Der Zähler am Tankwagen muss eine aktuelle Eichplakette aufweisen und auf null gestellt sein. Der Gasmessverhüter ist ein Instrument, das während des Pumpvorgangs in seinem oberen Glaskontrollkolben immer Öl führen muss. Ehrliche Öllieferanten zeigen dem Kunden diese Bauteile.