Lange Jahre bestand kein Zweifel an der bevorzugten Heiztechnik: Eigentümer brachten das Eigenheim entweder mit Öl oder Gas auf wohnliche Temperaturen. In jedem Fall stand die Verwendung fossiler Brennstoffe außer Frage. Mittlerweile setzen immer mehr Heizungsmodernisierer auf einen Pelletkessel. Das hat nicht nur ökologische Vorteile, sondern macht aufgrund der geringen Betriebskosten oft auch wirtschaftlich Sinn. Zum Ende 2020 gab es rund 525.000 aktive Pelletanlagen in Deutschland, der Markt erwartet, dass in 2022 aufgrund der attraktiven Förderungen von bis zu 45% der Anschaffungskosten weitere 30.000 bis 50.000 Pelletheizungen dazukommen.

Die klimaneutrale Verfeuerung von Holzpellets ist günstig und durch moderne Heizsysteme auch komfortabel, wie der Pelletkessel Test zeigt. Doch welches Modell ist das richtige? Wer kann im Vergleich der Stiftung Warentest überzeugen?

Pelletheizungen im Test: Die Teilnehmer

Folgende Modelle nahmen am Pelletkessel Vergleich teil:

  • Eta PE 15
  • Fröling P4 Pellet – 15
  • Hargassner Pelletheizung HSV 14
  • KWB Easy Fire, USP GS 15
  • Ökofen Pellematic PES 15
  • Paradigma Pelletti II SR 153
  • Viessmann Vitoligno 300-P 6-18 kW
  • Wagner Lignoplus 15 bzw. Windhager Biowin Exklusiv 150 (baugleiches Modell)

Aus dem nahezu unüberschaubaren Angebot aus verschiedenen Modellen das passende zu wählen, ist für Verbraucher nicht gerade einfach. Der Pelletkessel Test der Stiftung Warentest nimmt vor allem zwei Kriterien genauer unter die Lupe: Den Schadstoffausstoß und die Effizienz. Während Ersteres vor allem für die Umwelt von Bedeutung ist, beeinflusst die Effizienz auch die Kosten für die Pellets – ein billiger Pelletkessel ist bei einem hohen Verbrauch nicht zwangsläufig die beste Wahl.

Anbieter und Geräte

Testnote der Stiftung Warentest

Viessmann Vitoligno 300-P 6-18 kW Gut (2,1)
Windhager Biowin Exklusiv 150 Gut (2,3)
Eta PE 15 Gut (2,5)
KWB Easy Fire USP GS 15 Gut (2,5)
Hagassner Pelletsanlage Befriedigend (2,7)
Ökofen Pellematic PE S 15 Befriedigend (2,7)
Fröling P4 Pellet-15 Befriedigend (2,8)
Paradigma Pelleti II SR 153 Befriedigend (2,9)
Wagner Lignoplus 15 Ausreichend (4,2)

WICHTIG: Stand des Testes ist der 28.05.2009. Seitdem hat die Stiftung Warentest die Ergebnisse nicht aktualisiert. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf und wir beraten Sie bei der Auswahl des passenden Modells.

Pelletkessel kaufen: Diese Modelle sind empfehlenswert

Am Ende des Tests wurde der Viessmann Vitolignio 300-P 6-8 kW zum Pelletkessel Testsieger erklärt. Die Note Gut konnte das Modell erreichen, da der Verbrauch an Pellets im Testfeld am geringsten ausfiel. Gleichzeitig waren die Staub-Emissionen von allen Modellen am geringsten. Ebenfalls die Note Gut erreichte der zweitplatzierte Windhager Biowin Exklusiv 150.
Auch empfehlenswert sind die Geräte von KWB, die mit dem KWB Easy Fire USP GS 15 auch im Test mit gut abgeschlossen haben.

Note ,,Befriedigend“

Auf den folgenden Plätzen erhielten die Konkurrenten allerdings nur ein Befriedigend. Immerhin: Durchweg negativ fiel keines der getesteten Produkte auf. Selbst der letztplatzierte Wagner Lignoplus 15 überzeugte durch einen sehr geringen Stromverbrauch. Hier zeigt sich dennoch, dass ein Pelletkessel, der im Preisvergleich günstig ist, nicht zwangsläufig die beste Wahl darstellt. Der Verbrauch an Pellets ist vergleichsweise hoch, die Betriebskosten steigen somit ebenfalls an.

Ferner zeigt der Vergleich auch: Hinsichtlich der Preise unterscheiden sich die getesteten Pelletkessel kaum. Der Preis der unterschiedlichen Modelle reicht von 10.800 bis 12.600 Euro und fällt somit im Vergleich zu anderen Heizungsarten gering aus.

Achtung: Der Hersteller Wagner hat den Lignoplus 15 zugunsten des Windhager Biowin Exklusiv 150 aus dem Programm genommen – und auch dieses Modell konnte im Pelletkessel Preisvergleich und Leistungstest überzeugen.

Relativierend muss hinzugefügt werden, dass die Stiftung Warentest den Vergleich der Pelletheizungen unter idealisierten Bedingungen durchführt. Erfahrungen einzelner Kunden können somit abweichen, da die Heizung im alltäglichen Gebrauch ganz anderen Bedingungen ausgesetzt ist. Dennoch liefert ein solches Testergebnis eine gute Entscheidungsgrundlage, wobei es sich immer lohnt eine zweite Meinung einzuholen.

Pelletkessel punkten mit geringen Betriebskosten

Mit Anschaffungskosten von bis zu 13.000 Euro ist ein Pelletkessel im Vergleich zu einer Gasheizung rund doppelt so teuer. Aufgrund der deutlich geringeren Betriebskosten rechnet sich die Anschaffung gerade bei einem hohen Wärmededarf dennoch. Hinzu kommen attraktive Förderungen der Pelletheizung durch die bis zur Hälfte des Kaufpreises sparen lassen. Während die erzeugte Kilowattstunde mit einer Ölheizung derzeit bei 9 bis 10 Cent liegt, ist sie bei einer Pelletheizung mit 5 bis 10 Cent bis um die Hälfte günstiger. Außerdem sind erhebliche Preissteigerungen bei den Pellets kaum zu erwarten, während der Gaspreis an den Ölpreis gekoppelt ist – und der kann bei einer Erholung der Weltkonjunktur schnell rapide ansteigen. Der Pelletheizung Test zeigt aber auch, wo seitens der Hersteller noch Handlungsbedarf besteht. Vor allem beim Thema Emissionen: Hier sind zwei Modelle durchgefallen.

Ein häufig genannter Einwand von Kritikern ist der vermeintlich mangelnde Komfort des Heizen mit Pellets. Moderne Pelletkessel verfügen über eine Förderschnecke zur automatischen Beschickung, sodass die Anlage nicht mehr Aufwand als eine Ölheizung bedeutet. Die Zuführung der Pellets geschieht automatisch und ermöglicht eine einfache Regulierung der Heizwärme. Kein Wunder also, dass der Kauf einer Pelletheizung sich in den letzten Jahren für immer mehr Eigentümer als echte Alternative erweist.