Heizwert von Brennstoffen
Der Heizwert eines Stoffes ist der Energieanteil, der ihm innewohnt, der sich durch Verbrennung direkt nutzen lässt.

Der Wert diente lange als das hauptsächliche Qualitäts- und Effizienzkriterium für die Güte des Brennstoffs. Da die meisten Rohstoffe, die zum Heizen verwendet werden, Gemische aus unterschiedlichen chemischen Elementen enthalten, variieren die Heizwerte der gleichen Energieträger.

Entscheidender Unterschied zum Brennwert ist, dass nur die Wärmemenge ohne Kondensation von Wasserdampf bei der Abgasentwicklung berücksichtigt wird. Anders herum ausgedrückt macht die Differenz zwischen der Menge der verdampfenden Wasserstoffatome den Unterschied aus. Sinnvoll ist ein Vergleich der Brennstoffe untereinander. Effizienzkriterien spielen keine Rolle.

heizwerte brennstoffe im vergleich

Wie aus einem Heizwert ein Brennwert wird

Generell ist der Brennwert eines Energieträgers um etwa 10 Prozent höher. Der Aggregatzustand und der Anteil an Wasserstoff des Brennstoffs haben entscheidenden Einfluss. Während alte Heizungsanlagen und Brenner auf diese direkte Energieabnahme ausgelegt waren, werden in modernen Heizungen die entstandenen Verbrennungsgase nachverbrannt. Ein sekundärer Brennvorgang wird auf den Primärbrand aufgesetzt.

Um eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen, werden die Heizwerte der unterschiedlichen Brennstoffe bei einer Außentemperatur von 25 Grad Celsius taxiert. Die Wertangaben werden in Megajoule pro Kilogramm (MJ/kg) angegeben. Für die Erzeugung einer Kilowattstunde (kWh) sind 3,6 MJ/kg nötig.

Die „innere“ Energie gängiger Brennstoffe

Beim Heizwert von Heizöl ist zwischen extraleichten und schweren Varianten zu unterscheiden. Das als Brennstoff übliche extraleichte Öl besitzt 42,6 MG/kg, schweres Öl einen Wert von 39,5 MJ/kg.

Der Heizwert von Erdgas liegt mit 38 MJ/kg knapp darunter. Der Heizwert von Flüssiggas liegt aufgrund der beteiligten Gase, meist Propan und Butan bei 46,3 beziehungsweise 45,7 MJ/kg. Gasgemische wie beispielsweise die als Stadtgase bekannten Lieferungen können den Heizwert von Gas durch die individuelle Mischung auf bis zu 16 MJ/kg gesenkt haben.

In diesem Bereich bewegt sich der Heizwert von Holz in luftgetrocknetem Zustand mit 15 bis 18 MJ/kg. Holzpellets liegen relativ stabil bei 18 MJ/kg. Im Bereich von Kohle bringt Holzkohle, wie sie zum Grillen verwendet werden kann, zwischen 28 und 35 MJ/kg Energie mit.

Vor allem beim Heizwert von Holz und beim Heizwert von Erdgas liegt eine größere Wertbandbreite vor, da die Ausgangsprodukte in Zustand und Zusammensetzung stark variieren. Dabei hat der Heizwert wesentlichen Einfluss auf die Preisgestaltung eines Brennstoffes. Hier gilt die Faustregel: Je höher der Wert, desto höher der Heizöl- bzw. Gaspreis.

Effizienz der Nachverbrennung

Die Nachverbrennung von den entstehenden Brenngasverdampfungen erzeugen sehr unterschiedliche Steigerungen der Energieausbeute. Das Gasgemisch setzt sich aus mehreren Elementen mit stark differierenden Brennwerten zusammen.

Je höher der Wasserstoffanteil liegt, desto größer ist die Differenz der „inneren“ Energie und dem Wert mit zusätzlicher Nachverbrennung. So kann der Brennwert von Öl, der durchschnittlich knapp 46 MJ/kg beträgt, durch die Zusammensetzung der Abgase um bis zu zwei MJ/kg schwanken.

Historische Heizwerte durch Brennwerte ersetzt

Die Nachverbrennung, um den Brennstoffen auch ihre „indirekte“ Energie zu entziehen, ist bei modernen Heizanlagen Standard. Alte Heizkessel mit Heizwertorientierung müssen teilweise sogar von Gesetzgeberseite ausgetauscht werden. Höhere Investitionen für Abgasanlagen und Brennwertkessel werden durch vielfältige Förderprogramme abgemildert.

In der Energieeinsparverordnung (EnEV) sind feste Faktoren zur Umrechnung von Heizwerten zu Brennwerten und anders herum festgeschrieben. Die Brenngeschwindigkeit spielt bezüglich der Heiz- und Brennwerte keine Rolle. Explosive Stoffe brennen sehr schnell und besitzen sehr niedrige Heizwerte.