Die thermische Ablaufsicherung stellt eine wichtige Sicherheitsarmatur in Festbrennstoffkesseln wie Hackschnitzel- oder Scheitholzheizungen dar. Sie schützt vor einer Überhitzung: Überschreitet die Wärme im Kessel 95 Grad Celsius, sorgt diese Sicherung für eine Zufuhr von Kaltwasser. Die Wasserzufuhr stoppt, wenn die Temperaturgrenze wieder unterschritten ist. Der Gesetzgeber schreibt den Einbau einer thermischen Ablaufsicherung in Festbrennstoffkesseln und wasserführenden Kaminöfen vor.
Ablaufsicherungen als zusätzliche Sicherungsmaßnahme
Bei Heizungssystemen mit Gas und Öl lässt sich die Temperatur leicht und unmittelbar regulieren, indem der Heizkessel weniger Brennstoff zuführt. Festbrennstoffkessel mit Pellets und Scheitholz ermöglichen das nicht, die Wärmeentwicklung ist kaum zu kontrollieren. Selbst wenn die Flamme gelöscht wird, kann die Glut die Temperatur eine Zeit lang weiter steigern. Deshalb benötigen Festbrennstoffheizungen im Gegensatz zu Heizungen mit gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen eine thermische Ablaufsicherung zum Schutz vor Überhitzung. Eine Überhitzung des Heizwassers im Brennstoffkessel kann zur vorübergehenden Funktionsunfähigkeit der Heizungsanlage führen. Das wäre höchst ärgerlich und mit Aufwand verbunden. Sie kann aber darüber hinaus auch die Heizung beschädigen und so ganz erhebliche Kosten verursachen.
Zu warmes Wasser erhöht den Druck durch Wasserdampf in gefährlichem Maß. Die thermische Ablaufsicherung ist jedoch nicht die einzige Sicherungseinrichtung, es handelt sich vielmehr um ein Extra. Ihrer Sicherheit dient auch der Temperaturbegrenzer, der die Anlage bei einer Temperatur von über 95 Grad Celsius abschaltet.
Die Funktionsweise der thermischen Ablaufsicherungen
Die Funktion einer thermischen Ablaufsicherung basiert auf thermischer Energie. An den Stromkreislauf ist sie nicht angeschlossen, deshalb garantiert sie auch bei einem Stromausfall einen zuverlässigen Betrieb. Diese Armatur besteht aus mehreren Komponenten:
- Absperrventil
- Wärmefühler
- Trinkwasseranschluss
- evtl. ein Kapillarrohr zwischen Ventil und Fühler
Der Sensor (Fühler) misst die Temperatur im Heizwasser des Kessels. Bei Ablaufsicherungen mit Kapillarrohr dehnt sich in diesem mit steigender Temperatur die Kapillarflüssigkeit aus und drückt auf das Absperrventil. Bei Erreichen des Grenzwerts von 95 Grad Celsius öffnet die Flüssigkeit das Ventil und Kaltwasser kann in den Heizkessel fließen. Damit ist gewährleistet, dass die Temperatur rasch sinkt. Entsprechend zieht sich die Flüssigkeit wieder zusammen und das Ventil schließt. An manchen Modellen findet sich kein Kapillarrohr, bei ihnen ist der Wärmefühler direkt am Ventil angebracht.
Thermische Ablaufsicherung: Einbau vom Profi
Grundsätzlich können Sie eine thermische Ablaufsicherung selbst kaufen und montieren. Da es sich um eine zentrale Sicherheitsarmatur handelt, empfiehlt sich das aber nicht. Überlassen Sie diese Aufgabe einer Fachkraft. Sollte es dennoch zu einem Schaden kommen, verfügen Sie bei Einbau durch einen Heizungsinstallateur über Versicherungsschutz. Bei Selbstmontage verweigern sich Versicherungen häufig. Dieser Tipp gilt nicht nur für Neuanlagen, sondern auch, wenn Sie zum Beispiel Ihren Kaminofen zu einem wasserführenden Kaminofen nachrüsten.
Regelmäßig überprüfen lassen
Wie den kompletten Brennstoffkessel sollten Sie auch die Funktion einer thermischen Ablaufsicherung prüfen lassen. Dies geschieht im Zuge einer Wartung etwa alle 2 Jahre. Oberste Priorität genießt, dass sie bei Überhitzung Kaltwasser zu führt. Der Sensor muss funktionieren, das Absperrventil muss sich öffnen. Es können weitere Probleme auftreten:
- Das Absperrventil ist undicht.
- Die thermische Ablaufsicherung läuft ständig.
Das gefährdet zwar nicht Ihre Sicherheit, minimiert aber die Energieeffizienz. Tritt eines der genannten Probleme auf, empfiehlt es sich, unmittelbar die Hilfe eines Fachmannes in Anspruch zu nehmen.