Hallenheizung

Eine der energietechnisch anspruchsvollsten Aufgaben ist die Planung, Konstruktion und Montage einer Hallenheizung. Neben den unterschiedlichen Maßen, die oft mehrere hundert oder tausend Kubikmeter Raum umfassen, sind Anforderungen bezüglich der Hallennutzungsart zu beachten. Produktionsbetriebe unterhalten Maschinen mit Eigenwärmeerzeugung.

Viele Werkmaterialien erfordern eine Bearbeitung bei präzisen Raumtemperaturen. Hallenheizungen kommen sowohl in Leichtbauhallen als auch in massiven Hallenbauten zum Einsatz. Grundsätzlich können Sie zwischen zentralen und dezentralen Heizungsanlagen unterscheiden. Die Wärmeerzeugung kann genauso aus fast jedem nutzbaren Energieträger gewonnen werden, wie die Wärmeabgabe in sehr vielen unterschiedlichen Formen erfolgen kann. Warmluftsysteme und Strahlwärme sind gängige Hallenbeheizungsarten. Diese werden unter die Decke der Halle montiert und verlaufen linienförmig wie die folgende Infografik zeigt:

Aufbau einer Hallenheizung als Infografik

Hallenheizung: Zentral mit Warmluft

Eine zentrale Hallenheizung erzeugt wie eine Zentralheizung in Wohngebäuden die Wärme in einem separaten Heizungsraum. Von dort wird die Wärme durch Rohrsysteme und Lüftungsanlagen zu den benötigten Abgabestellen befördert.

Ein Problem bei der Nutzung von Warmluft ist der natürliche Auftrieb, der die an oder unter der Decke angebrachte Wärmeausgabe ineffektiv werden lässt.

Eine Hallenheizung in Leichtbauhallen sorgt für angenehme Temperaturen und ermöglicht eine ganzjährige Nutzung, unabhängig von den äußeren Witterungsbedingungen. Häufig genutzte Systeme sind Warmluftgebläse, Infrarotheizungen oder Fußbodenheizungen, die effizient und platzsparend arbeiten. Die Wahl des Heizsystems hängt von der Nutzung der Halle ab – ob sie nur punktuell oder großflächig beheizt werden soll – und kann mit einer guten Wärmeisolierung kombiniert werden, um Energiekosten zu senken.

Info

Warmluftventilatoren können in der Wand in Bodennähe oder im Boden montiert die erwärmte Luft ausstoßen. Zwangsläufige Folge ist eine ständige Luftzirkulation, die nicht immer möglich oder erwünscht ist. Zentrale Heizungssysteme mit Warmluft werden selten gewählt.

Sie eignen sich eher, wenn eine Grunderwärmung beispielsweise von einem selten bewirtschafteten Lagerraum nötig ist.

Zentral mit Strahlwärme

Als Alternative zur Luft als Wärmeträger kann eine Hallenheizung in ihrer zentralen Einheit Deckenstrahlplatten speisen. Sie erwärmen die Luft zirkulationsfrei und geben die erhaltene Wärme als Hell- oder Dunkelstrahler ab. Die Infrarottechnik ist eine dezentrale Einsatzart, da der Betriebsstrom „aus der Steckdose“ kommt, es sei denn, es wird eine eigene zentrale Stromerzeugung beispielsweise durch Sonnenenergie betrieben.

Effektive Verteilung

Unterstützende Ventilatoren sind bei der effektiveren Verteilung der erwärmten Luftmassen hilfreich. Sie „fangen“ die natürliche Aufwärtsbewegung der Wärme ab und verteilen die verfügbare Wärme gleichmäßiger.

Luftzirkulation

Nachteil ist eine, wie bei Warmluftsystemen, entstehende permanente Luftzirkulation. Sie ist vor allem bei staubempfindlichen Maschinen und Werkmaterialien oft nicht umsetzbar.

Dezentral mit Warmluft

Die gängigste Methode, Großräume und Hallen zu beheizen, ist der Einsatz von lokal betriebenen Warmluftlüftern. Sie nutzen als Brennstoffe Gas oder Öl oder werden mit Strom betrieben. Spezielle Düsentechniken einer Hallenheizung verfügen über die sogenannte Weitwurftechnik. Der Weitwurf der Luft erwärmt gezielt und zentriert Luftmassen, die sich weiter entfernt von dem eigentlichen Luftaustritt befinden. Diese Technik erlaubt sehr gezielte Erwärmungsziele, wie sie beispielsweise für Trocknungsvorgänge in der Karosserielackierung erforderlich sind.

Die Einzelgeräte werden als Wand-, Stand- oder Deckengebläse montiert. Während die kleinsten Modelle mit Heizlüftern vergleichbar sind, können Großgebläse über bis zu zwei Quadratmeter große Ausgangsöffnungen verfügen.

Dezentral mit Strahlwärme

Wenn Sie Strahlungswärme verwenden möchten, haben Sie die Wahl zwischen herkömmlicher Wärme und Infrarotwärme. Herkömmliche Strahlungsheizungen erwärmen die Luft vor der Ausgabeeinheit und sind vor allem für ein angenehmes Raumklima in Hallen und Hallenteilen mit hoher menschlicher Fluktuation geeignet. Typische Beispiele für Einsatzmöglichkeiten dieser Form der Elektro Zentralheizung sind Kirchenschiffe und nach oben offene Werkbüroabteile.

Infrarottechnik für Effizienz

Die Infrarottechnik erwärmt die Flächen, auf die sie auftrifft. Wenn durchgängig trockene Produktionsmaschinen und Arbeitsoberflächen unverzichtbar sind, ist diese Erwärmung zielführend. Hallenheizungen mit Infrarottechnik sind durch Strom oder Gas betrieben.

Eine wichtige Eigenschaft der Infrarotwärme ist die enorm schnelle Wirksamkeit, die vor allem in schnell wechselnden Nutzungs- und Produktionsprozessen vorteilhaft wirkt.

Planung und Kosten

In den meisten Fällen ist eine Halle kein einzelner Raum ohne jede Unterteilung oder Differenzen in Deckenhöhe und unterschiedlicher Nutzungsbereiche. Daher sollten Sie bei der Planung der Hallenheizung die zu beheizenden Bereiche virtuell aufteilen und ein möglichst differenziert zu regelndes Wärmeausgabenetz schaffen. Teilweise können architektonische Eingriffe wie das Aufstellen von Trennwänden oder das partielle Abhängen der Hallendecke entscheidende Effektivitätsvorteile sichern.

Tipp

Einzelgeräte der Hallenheizung sind auch gebraucht erhältlich. Bei einer Zusammenstellung und Kombination vor allem dezentraler Wärmeerzeuger senken Sie auf diese Weise Ihre Invesititionskosten. Eine effektive Hallenbeheizung kann bis zu sechzig Prozent weniger Energie verbrauchen.