Infrarotstahlung von Infrarotheizung
Quelle: © OHLE GmbH & Co. KG –
Infrarotheizung an der Wand

Es gibt zwei Wege, Wärme zwischen Ausgabegeräten und Umgebung zu transportieren. Die meisten Heizsysteme nutzen die Raumluft als Wirt, um Konvektionswärme zu verteilen. Das zweite Wirkprinzip entsteht durch luftunabhängige optische Strahlungswärme, die elektromagnetische Wellen nutzt. Diese als „direkte“ Wärme bekannte Heizart ist vor allem von Kachelöfen und als Infrarotstrahlung bekannt. Die Wellen treffen ohne Auswirkungen auf die Luftmoleküle auf Körper und Flächen und erwärmen sie entsprechend ihrer Beschaffenheit.

Zu den typischsten Eigenschaften der Infrarotwärme zählt die Wärmewirkung in kalter Umgebung. Klassisches Beispiel ist das aus Gebirgen bekannte Kaiserwetter, bei dem trotz Außentemperaturen um den Gefrierpunkt und gegebenenfalls Schnee die Strahlung der Sonne für ein angenehmes bis heißes Körperempfinden sorgt.

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Infrarotwellen dringen in Oberflächen ein

Bei elektromagnetischen Wellen der Infrarotstrahlung unterbleiben einige physikalische und thermische Wirkprinzipien der herkömmlichen Wärmeübertragung, die als für die Gesundheit abträglich gewertet werden. Herausragend sind die nicht entstehenden Verwirbelungen, die bei der Erwärmung von Luft zwangsläufig entstehen.

Beim Auftreffen der Infrarotstrahlung auf Körper und Gegenstände entsteht die „Aufheizwirkung“ nicht von außen. Die Wellen dringen einige Millimeter in die bestrahlten Oberflächen ein und entwickeln eine Art von innen nach außen wirkendes Wärmepolster. Dieses technische Prinzip wird für Heizungen im Allgemeinen sowie Elektroheizungen im Speziellen und in einer Infrarotkabine genutzt. Wichtig bei der Nutzung der elektromagnetischen Wellen ist die passende Dosierung, da die „direkte“ Wärme auch direkt und ungeregelt auf die erhitzte Fläche wirkt. Die regulierende und zu beeinflussende Luftströmung entfällt.

Vor- und Nachteile der Infrarotstrahlung

Der Unterschied zwischen Strahlungswärme und Konvektionswärme besteht nicht nur in der Art der Wärmeübertragung. Viele praktische Faktoren erzeugen vor- und nachteilige Eigenschaften:

Vorteile Nachteile
Geringer Platzbedarf Als Wohnraumheizungen nur strombetrieben erhältlich
Flexible Platzierungsmöglichkeiten Überdosierte Erwärmung bis zu Verbrennungsgefahr möglich
Keine Abgasentwicklung und keine Schmutzpartikelaufwirbelung Wärme nur während des Betriebs mit wenig Vorhalte- oder Speicherwirkung
Keine Brennstofflagerung und Bevorratung erforderlich Nicht durch Lüftung regulierbare Raumtemperaturen
Verhältnismäßig geringe Anschaffungskosten Für dauerhafte und gleichmäßige Raumerwärmung hohe Dämmstandards notwendig
Trocknungsfunktion entzieht Schimmel die Lebensgrundlage Nicht förderfähig und in einigen Bundesländern als Hauptheizsystem nicht zugelassen
Keine Wartungs- und Instandhaltungskosten Gesundheitliche Gefahren von Infrarotstrahlung bei Bluthochdruck und Entzündungen
Der körperlichen Gesundheit wie Atmung, Gewebe und Knochenbau zuträglich Hoher Stromverbrauch der ins Geld gehen kann
Anderes, oft als „tiefer“ empfundenes Wärmeempfinden Zirkulation muss gegeben sein und die Heizungsanlagen frei sein
Design und Gestaltung kann dekorierende Funktion übernehmen (Bild, Spiegel) Heizpaneele können sehr warm werden

Heizungstypen und Konstruktionsarten

Trotz aller Vorteile bleibt das größte Manko der Infrarotheizungen ihre Stromabhängigkeit. Ideale Einsatzbedingungen sind daher bei temporärem und zusätzlichem Wärmebedarf gegeben. Die Wirkung von Infrarotstrahlung lässt sich wirtschaftlich sinnvoll und ökologisch verantwortbar als Ergänzung zu einem Hauptlastträger ausnutzen. Der gezielte Einsatz aus gesundheitlichen Gründen kann durch eine Infrarotkabine abgedeckt werden.

Die Heizkörper bestehen aus Strahlen erzeugenden Heizleitern, die meist in keramische Körper eingebettet sind. Vom metallisch wirkenden Rechteck für die Wand- oder Deckenmontage bis zu verspiegelten oder mit Dekor versehenen Oberflächen sind der Gestaltung der Strahler kaum Grenzen gesetzt. Natursteinchassis sind eine weitere sehr beliebte Gestaltungsart, wenn es um Infrarotstrahlung geht.

Hersteller und Preise

Die Bandbreite der Infrarotheizung Hersteller reicht von Anbietern lampenähnlicher Strahler bis zu Produzenten großflächiger Keramikheizungen. Neben aus dem klassischen Heizungs- und Elektrogerätemarkt bekannten Marken wie AEG und Stiebel Eltron gibt es in Deutschland etwa 40 Spezialhersteller wie Ohle, Candor, Dynatherm, Eurotherm, Knebel, Marmony, Redwell, Semtec und Vitramo.

Die Anschaffungspreise beginnen ab etwa 100 Euro für die niedrigsten Leistungsstufen ab 200 Watt. Die für private Haushalte ausgelegten leistungsstärksten Geräte ab 1000 Watt sind ab etwa 500 Euro erhältlich. Deko- und Trägermaterialien wie Naturstein verursachen große Preisunterschiede.