Bei einem kompletten Heizungsausfall ist die Sachlage klar. Die Anlage muss repariert und wieder in Schuss gebracht werden. Komplizierter wird es oft, wenn Ihre Heizung zwar anspringt, aber dann den Dienst regelmäßig verweigert und die Heizung ständig ausfällt, was in kurzen Perioden oder längeren Intervallen passieren kann. Das System erkennt eine generelle Betriebsbereitschaft. Eine Ölheizung geht immer wieder aus, nachdem der Brenner angesprungen ist. Die Steuerung in Ihrer Heizung bekommt mutmaßlich an irgendeiner Stelle ein Signal, die zum automatischen Abschalten führt. Auch ein Mangel an Nachschub funktionswichtiger Versorgungsmittel wie Brennstoff und Strom lösen ein regelmäßiges Ausfallen aus.

Heizung Thermostat

Ursachen in der Brenner- und Steuertechnik

In dem Brenner Ihrer Heizung läuft ein komplexer technischer Vorgang ab. Er muss permanent in Gang bleiben, was durch die gleichmäßige Funktion jedes Bauteils gewährleistet wird. Unterbricht nur ein Detail die Kette, setzt der Brenner aus. Die folgenden Arbeitsschritte, die im Brenner in permanenter Reihenfolge stattfinden, sind zugleich die potenziellen Auslöser des Abschaltens und Funktionsausfalls:

  • Von der Pumpe zum Brenner gepumpter Brennstoff
  • Temperaturfühler gibt der Pumpe das Signals zum Starten
  • Vorwärmeinheit muss das ankommenden Brennstoff optimieren
  • Magnetventil muss den „Einschuss“ in die Einspritzdüse ermöglichen
  • Zündelektroden müssen den Brennstoff zum Brennen bringen
  • Der Flammenwächter im Feuerungsautomat kontrolliert permanent Flamme, Frischluft und Funktion der Sensoren

Abgesehen von der ersten Zündung laufen diese Vorgänge in einer sich wiederholenden Schleife ab. Blockiert oder versagt ein Arbeitsschritt, schaltet der Brenner ab.

Außerhalb des Brenners lauern weitere potenzielle Signalgeber, die zum Abschalten einer bereits angelaufenen Heizung führen. Defekte Fühler und Sensoren geben der Steuerung und den Thermostaten falsche Informationen. Dann löst beispielsweise der Sicherheitstemperaturbegrenzer aus. Meldet ein Druckfühler oder Drucksensor zu geringen Druck, reagiert Ihre Heizung ebenfalls mit Abschalten – auch aus dem laufenden Betrieb heraus.

Fehlfunktionen und Verschmutzung sorgen für Versorgungsengpässe

Zweite typische Ursache für das wiederholte Ausfallen Ihrer Heizung sind Nachschubprobleme. Sind Düsen, Filter und Leitungen komplett verstopft, springt die Heizung gar nicht erst an. In den Zwischenstadien bei beginnenden Schmutzablagerungen kann der Durchsatz noch zum Starten ausreichen. Ihre Heizung fährt an, doch im fortlaufenden Betrieb setzt immer wieder die Brennstoffzufuhr aus. Je nach Brennertyp kann eine erneut ausgelöste Zündung das Ausgehen „überbrücken“. Früher oder später unterbricht der Betrieb dauerhaft und die Heizung fällt aus.

Mietminderung und Mietrecht bei Heizungsausfall

Fällt Ihre Heizung in einer Mietwohnung oder einem gemieteten Haus manchmal oder ständig aus, sieht das Mietrecht Entschädigung vor. Mit Ihrem Mietzins einschließlich der Wohnnebenkosten haben Sie die permanente und ununterbrochene Versorgung mit „eingekauft“. Sehr wichtig zum späteren Durchsetzen eventueller Ansprüche auf Mietminderung ist Ihre Dokumentation.

Protokollieren Sie die Entwicklung der Raumtemperaturen. Da jeder Heizungsausfall sehr individuelle Folgen hat, helfen Ihnen präzise Angaben bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche. Aus praktischen Gründen ist es rechtlich nicht möglich, feste Fristen generalisierend vorzuschreiben. Der Vermieter muss in angemessener Zeit und unverzüglich das Ausfallen der Heizung abstellen. Diese Formulierung lässt Interpretationsspielraum. Als Faustregel wird eine Zeitspanne von vier Tagen in Gerichtsurteilen zugesprochen, die ab der Kenntnisnahme durch den Vermieter zählt. Das können Sie telefonisch erledigen und möglichst in Schriftform nachreichen. Bewahren Sie das Reparaturprotokoll auf.