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/ Kerstin Bruns

Eine smarte Heizungssteuerung spart nicht nur Energiekosten, sondern erhöht gleichzeitig den Wohnkomfort. Was steckt eigentlich genau hinter dieser Technik und wie haben sich unsere Heizungsthermostate in den letzten Jahren weiterentwickelt?

Ein Vorzeigebeispiel für den technischen Fortschritt bei der komfortablen Regelung der eigenen Heizung ist tado°. Als eines der ersten Unternehmen ermöglicht es die Integration des Google Assistenten in unsere Heizungsthermostate. Die Heizung lässt sich so intuitiv per Sprachbefehl steuern. tado° Kunden können darüber hinaus ihre Heizung auch über Siri (Apple HomeKit) oder über Alexa (Amazon Echo) via Sprache bedienen Stefanie Sedlak, Head of PR und Communications bei tado°, steht uns Rede und Antwort.

Kesselheld: Was hat tado° dazu bewegt smarte Heizkörperthermostate zu entwickeln? Was ist die Idee hinter dem Start Up?

Stefanie Sedlak: Die ursprüngliche Idee für die intelligente Heizungssteuerung von tado° entstand aus einer alltäglichen Problematik: Während unser Gründer & CPO Christian Deilmann in den USA studierte, wurde ihm und seinen Mitbewohnern die hohe Energieverschwendung einer herkömmlichen Klimaanlage mangels intelligenter Steuerung bewusst. Zurück in Deutschland stand er vor demselben Dilemma. Nur dass es diesmal nicht um Klimaanlagen, sondern um Heizungen und deren Handhabung ging.

Die Heizung manuell herunter drehen und dabei Geld und Energie sparen, aber mit dem Manko in ein kaltes Zuhause zurückzukommen? Oder durchgehend heizen, um das Haus warm zu halten, dafür aber hohe Heizkosten in Kauf nehmen? Keine der Alternativen schien die Richtige. Daraufhin schloss sich Christian mit Johannes Schwarz, seinem Kommilitonen der TU München zusammen, um gemeinsam eine smarte Lösung für dieses Problem zu entwickeln. Sie gründeten Ende 2011 schließlich die tado° GmbH.

Kesseheld: Auf dem Weg vom mechanischen zum intelligenten Thermostat: Wie haben sich Heizungsregler in den letzten Jahren verändert? Welche neuen Funktionen sind dazu gekommen?

Stefanie Sedlak: Viele Heizungen verfügen mittlerweile über elektronische Thermostate, über die sich gewisse Temperaturwerte einstellen lassen – wochentags- oder tageszeitabhängig. Allerdings ist die Bedienung oft kompliziert und im Falle einer spontanen Planänderung ist diese veraltete Technologie nutzlos. Mit dem Internet verbundene Thermostate geben dem Nutzer die Möglichkeit auch von unterwegs auf seine Heizung zuzugreifen, wie eine Fernbedienung.

tado° geht hier mit seinen smarten Thermostaten noch einen Schritt weiter. Mit der Geofencing-Funktion kann tado° zum Beispiel die Temperatur den An- und Abwesenheitszeiten der Bewohner anpassen. Die tado° App auf dem Smartphone der Bewohner erkennt, wenn der Letzte das Haus verlässt und regelt die Heizung automatisch herunter. Macht sich der erste Bewohner auf den Heimweg, wird das Zuhause auf die gewünschte Temperatur vorgewärmt.

Außerdem bezieht das System externe Daten wie Wettervorhersagen und Gebäudeeigenschaften ein oder erkennt, wenn ein Fenster geöffnet ist und stellt die Heizung aus, um Energie zu sparen. tado° ist ein smarter Assistent für den Alltag, der im Hintergrund arbeitet. Einmal installiert, muss sich der Nutzer um nichts mehr kümmern.

Kesselheld: Mittlerweile ist die Kopplung von Sprachsteuerung wie Amazons „Alexa“ mit digitalen Thermostaten verfügbar: Was hält tado° als Experte für smarte Heizungssteuerung von dieser Entwicklung?

Stefanie Sedlak: Wir sind der Meinung, dass die verbale Steuerung technischer Geräte den Alltag ungemein erleichtert. Auch zum Beispiel für Menschen mit Behinderung. Die Technik zur Sprachsteuerung verbessert sich kontinuierlich und wir beobachten, dass intelligente Lautsprecher vermehrt als intuitive Schnittstelle zwischen Bewohnern und ihren Heizungssystemen dienen. Ein einziger Sprachbefehl genügt, um die Heizung herauf- oder herunter zu regeln, Lichter an- oder auszuschalten oder die Lieblingssongs abzuspielen. Unterschiedliche Smart Home Produkte werden durch die Einbindung in verschiedene Plattformen vielfältig einsetzbar und können so miteinander kombiniert werden. tado° arbeitet daher kontinuierlich an der Verbesserung seiner Produkte sowie am Ausbau der Plattform-Konnektivität mit allen großen Anbietern.

Kesselheld: Viele Hersteller versprechen mit dem Einsatz intelligenter Heizkörperthermostate Einsparungen von bis zu 30 oder sogar 40 Prozent: Ist diese Aussage verlässlich?

Stefanie Sedlak: Inwiefern diese Aussage für andere Hersteller verlässlich ist, kann ich nicht beurteilen. Bei tado° können laut einer Studie des Fraunhofer Instituts Einsparungen von bis zu 31 Prozent erreicht werden. Zu beachten ist jedoch, dass das Einsparpotenzial nicht überall gleich ist. Die Gebäudeeigenschaften, das Wetter, verschiedene Gewohnheiten und individuelle Tagesabläufe der Bewohner spielen dabei eine wesentliche Rolle. Gerade bei einem sehr unregelmäßigen Tagesablauf, der mit klassischen Zeitplänen nicht abzubilden ist, ist tado° extrem wertvoll. Zudem sorgt die Berücksichtigung von Wettervorhersagen und der Bauphysik für die perfekte Mischung aus Komfort und Energieeinsparung.

Kesselheld: In unseren Gesprächen mit Heizungskunden bemerken wir zum Teil noch Skepsis oder Unsicherheit zum Thema digitale Heizung. Was sind die größten Bedenken auf Kundenseite?

Stefanie Sedlak: Der Markt für intelligente Heizungssysteme ist noch jung. Wir bewegen uns hier in einer völlig neuen Produktkategorie. Und wir sprechen ja hier nicht nur über smarte Thermostate, sondern auch um deren intelligente Einbindung in das Zuhause und die Vernetzung mit anderen Produkten. Stichworte sind hier zum Beispiel “ Internet of Things” oder “Smart Home”. Um diese Begrifflichkeiten mit Leben zu füllen, ist Aufklärungsarbeit und Vertrauensaufbau nötig – nicht nur auf Kundenseite, sondern auch bei Fachpartnern wie beispielsweise Heizungsinstallateuren.

Herzlichen Dank an Stefanie Sedlak, Head of PR & Communication bei tado°, für die spannenden Antworten auf unsere Fragen.

Sie haben Fragen und Anregungen zum Thema intilligente Heizungssteuerung? Wir freuen uns auf Ihre Meinung. 

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