Trotz des Aussehens ist ein Gussofen keinesfalls historisch: Moderne Modelle sorgen durch effiziente Verbrennung für angenehme Strahlungswärme.
Wir erläutern Ihnen den Aufbau und die Funktionsweise eines Gussofens. Zudem erhalten Sie wichtige Informationen zu den baulichen Voraussetzungen und Tipps für mehr Effizienz.
Aufbau und Funktionsweise
Der wichtigste Bestandteil eines Gussofens ist die Brennkammer. Meist besitzt diese eine Öffnung mit integrierter Glasscheibe. Die Brennkammer ist über Ofenrohre mit der Abgasführung verbunden. Viele Modelle besitzen Schieberegler, um die Sauerstoffzufuhr zum Brennraum zu regulieren.
Das Funktionsprinzip eines Ofens ist simpel: Um die Verbrennung zu starten, füllt der Ofenbesitzer den Brennerraum mit Scheitholz und kleineren Anzündhölzchen. Mit Hilfe von wachsartigen Anzündhilfen entzündet sich das Holz und die Regler für die Sauerstoffzufuhr öffnen sich.
Achtung: Unbedingt die Tür zur Brennkammer schließen, um ein Eindringen gesundheitsschädlicher Abgase in den Wohnraum zu vermeiden.
Vorteile von Gusseisen
Das schwere Metall ist temperaturbeständig und speichert Hitze auch ohne weitere Elemente wie Schamotte. Der Schwedenofen hat den Platz des traditionellen Kaminofens vielfach eingenommen.
Auch bei hohen Temperaturen verzieht sich der stabile Gussofen nicht. Zu beachten ist jedoch, dass diese Ofenart aufgrund des hohen Gewichts nicht für jeden Haushalt geeignet ist. So ist es empfehlenswert, vorab die Belastungsgrenze des Fußbodens zu testen, bevor ein solches Modell angeschafft wird.
Wieso besitzt ein moderner Gussofen keinen Aschekasten?
Antwort ist die effiziente Verbrennungstechnik heutiger Brennöfen. Scheitholz verbrennt unter hoher Temperatur, sodass lediglich kleine Verbrennungsrückstände zurückbleiben. Zwar sind Asche und einige Rückstände nicht vermeidbar, jedoch lassen sich diese problemlos mit dem passenden Kaminofenzubehör wie einer Ascheschaufel entfernen.
Die Qualität des Brennstoffs ist entscheidend
Wichtiger Faktor, um Verbrennungsrückstände zu reduzieren, ist die Qualität und Wahl des Brennholzes. Ein Gussofen lässt sich sowohl mit Scheitholz als auch mit Kohlebriketts befeuern.
Dabei sollte das Holz eine Restfeuchtigkeit von unter 20 Prozent besitzen. Wird dieser Wert überschritten, entstehen bei der Verbrennung mehr Rückstände. Außerdem empfiehlt es sich in keinem Fall ungeeignetes Material im Ofen zu verbrennen.
Hinweise für die Abgasführung
Auch die Abgasführung ist für die Effizienz von einem Gussofen entscheidend. Denn ersterer ist nicht nur dafür verantwortlich, dass Verbrennungsgase an die Außenluft abgeführt werden, sondern beeinflusst durch die Sauerstoffzufuhr den Verbrennungsprozess.
Ist der Schornstein falsch dimensioniert, kommt es zu einem zu starken oder zu schwachen Schornsteinzug. Dies kann zu einer starken Flammenentwicklung oder Problemen beim Entzünden des Ofens führen.
Doppelwandige Abgasführung
Für die Abgasführung bestehen verschiedene Optionen: Ist kein Schornsteinschacht vorhanden, ist die doppelwandige Abgasführung eine Variante der Nachrüstung. Dies kann bodenständig oder an der Hauswand angebracht werden.
Doppelwandige Abgasrohre bestehen aus einem Innen- sowie Außenrohr. Während das Innenrohr die Abgase an die Außenluft abführt, versorgt das Außenrohr den Ofen mit Sauerstoff für die Verbrennung.
Einwandige Abgasführung
Besteht ein Schornsteinschacht, dient eine einwandige Abgasführung dem Schutz des Schornsteins. Denn Ablagerungen sowie Wasserdampf der Verbrennungsgase lagern sich in den Fugen des Schachtes ab und führen langfristig zu einer Schornsteinversottung.
Lassen Sie sich von Ihrem Schornsteinfeger beraten, um eine Bewertung der Dimensionierung Ihres Schornsteins vorzunehmen.
Anschaffungs- und Installationskosten
Einen Gussofen zu kaufen und so wohlige Raumwärme zu garantieren ist mit Kosten verbunden. Einfache Guss-Modelle sind bereits ab 250 Euro zu haben. Hinzu kommen weitere Kosten für die Installation und Zubehör. Ofenrohre sind für 50 Euro pro Meter erhältlich. Eine feuerfeste Bodenplatte, die unter dem Gussofen anzubringen ist, kostet je nach Ausführung 100 bis 200 Euro.
Kosten für die Abgasführung
Erheblicher Kostenpunkt ist die Installation eines geeigneten Schornsteinsystems. Ist dieses nicht bereits im Haus integriert, muss es nachträglich eingebaut werden. Je nach Art und Höhe kann dies zwischen 2.000 oder 7.000 kosten.
Laufende Kosten für den Betrieb
Nach der Installation bestehen Kosten für die Wartung und den Betrieb des Ofens. Neben den Kosten für Heizstoffe, besucht der Schornsteinfeger ein- bis dreimal täglich Ihren Haushalt und reinigt den Schornsteinschacht. Je nach Region kostet eine solche Reinigung 30 bis 70 Euro.