Heute gibt es eine nie dagewesene Auswahl an Brennstoffen von Öl- und Gas über Wärmepumpen bis hin zu Pelletheizungen. Welche Arten von Heizungen es gibt, Vor- und Nachteile und welche Änderungen sich 2024 durch das Heizungsgesetz ergeben.
Das Wichtigste auf einen Blick
- 2024 bringt das Heizungsgesetz wesentliche Änderungen: Neu installierte Heizungen müssen mindestens 65% erneuerbare Energien nutzen. Bestandsheizungen dürfen bis 2045 weiter betrieben werden, und Reparaturen bleiben erlaubt. Kommunen müssen bis spätestens 2028 Wärmepläne vorlegen.
- Heizungsarten unterscheiden sich stark in Kosten und Effizienz: Gasheizungen kosten 6.000–8.000 Euro, sind jedoch klimapolitisch unter Druck. Pelletheizungen sind teurer (15.000–20.000 Euro), bieten aber eine nachhaltige Energiequelle. Wärmepumpen (10.000–15.000 Euro) sind energieeffizient, aber kostenintensiv in der Anschaffung.
- Förderprogramme bieten bis zu 70% Zuschuss für den Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme, mit Boni wie dem Einkommensbonus (30%) und dem Geschwindigkeitsbonus (25% für frühzeitige Umrüstung bis 2029).
Heizungen und Kosten im Vergleich
Heizungsart | Funktionsweise | Kosten inkl. Einbau (100 qm Einfamilienhaus) | Vorteil | Nachteil |
---|---|---|---|---|
Gasheizung | Verbrennung von Erdgas zur Wärmeerzeugung | 6.000 – 8.000 EUR | Günstiger Brennstoff | CO2-Emissionen |
Ölheizung | Verbrennung von Heizöl zur Wärmeerzeugung | 7.000 – 10.000 EUR | Hohe Heizleistung | Umweltbelastung, abhängig von Ölpreisen |
Pelletheizung | Verbrennung von Holzpellets zur Wärmeerzeugung | 15.000 – 20.000 EUR | Nachhaltige Energiequelle | Höhere Anschaffungskosten |
Wärmepumpe | Nutzt Umgebungswärme (Luft, Erde, Wasser) zur Heizung | 10.000 – 15.000 EUR | Sehr energieeffizient | Hohe Anfangsinvestition, abhängig von den Gegebenheiten des Grundstücks |
Elektroheizung | Umwandlung von elektrischer Energie in Wärme | 1.000 – 3.000 EUR | Einfache Installation | Hohe Betriebskosten |
Solarthermie | Nutzung von Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung | 5.000 – 10.000 EUR | Nutzung erneuerbarer Energie, kann Betriebskosten senken | Abhängigkeit von Sonneneinstrahlung, benötigt zusätzliche Heizungsquelle |
Brennstoffzellenheizung | Erzeugung von Wärme und Strom durch elektrochemische Reaktionen | 20.000 – 30.000 EUR | Hohe Effizienz, sehr umweltfreundlich | Sehr hohe Anschaffungskosten, technisch komplex |
In den folgenden Artikeln finden Leser weitere Informationen zu den verschiedenen Heizungsarten:
Wärmepumpe
In Neubauten haben Wärmepumpen das Heizen mit Öl und Gas längst abgelöst. Alles zur Funktion, Kosten sowie Vor- und Nachteilen von Wärmepumpen.
Pelletheizung
Die Pelletheizung hat sich in den letzten Jahren zu einer echten Alternative entwickelt – vor allem in Altbauten. Warum das so ist, ebenso wie Preise und Zuschüsse für Pelletkessel.
Gasheizung
Durch klimapolitische Ziele und Heizungsgesetz gerät die Gasheizung zuletzt ordentlich unter Druck. Dennoch bietet sie auch heute noch eine interessante Heizlösung, beispielsweise als Hybridheizung oder mit Bio-Erdgas.
Elektroheizung
Das Heizen mit Strom ist vergleichsweise teuer. Dafür überzeugt die Elektroheizung durch geringe Anschaffungskosten.Wann sie Sinn macht und was es zu beachten gilt.
Brennstoffzelle
Mit einer Brennstoffzelle lässt sich nicht nur Wärme, sondern auch Strom erzeugen. Wann sich Kraft-Wärme-Kopplung lohnt und mit welchen Kosten Eigentümer rechnen müssen.
Neues Heizungsgesetz
Aufsehen erregt hat die Heizung jüngst vor allem durch das neue Heizungsgesetz. Dieses ist 2024 in Kraft getreten und sieht umfassende Änderungen am Heizungsmarkt vor. So schreibt das Gebäudeenergiegesetz vor, dass bis 2045 alle Heizungen klimaneutral sein müssen. Ab 2024 ergeben sich für Eigentümer damit folgende Änderungen:
- Keine Austauschpflicht für Heizungen im Bestand: Heizungen in Bestandsimmobilien dürfen bis 2045 wie bisher weiter betrieben werden. Auch die Reparatur defekter Heizungen ist möglich.
- Kommunen müssen einen Wärmeplan vorlegen: Je nach Einwohnerzahl, spätestens jedoch bis zum 01.07.2028, sind Kommunen verpflichtet, eine Wärmeplanung auszuarbeiten. Diese sieht dann beispielsweise eine klimafreundliche Einzelheizung oder den Anschluss an ein Wasserstoff- oder Fernwärmenetz vor. Es gibt jedoch keine Pflicht für Eigentümer, sich den kommunalen Wärmenetz anzuschließen. Sollten sie sich für eine Einzelheizung entscheiden, gilt jedoch die 65%-Erneuerbare-Energien-Regelung.
- Neue Heizungen müssen 65% erneuerbare Energien nutzen: Neu eingebaute Heizungen müssen ab 2024 mindestens 65% erneuerbare Energien nutzen. Neben Wärmepumpen und Pelletheizungen bieten auch Gasthermen mit Biogas eine Option.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Sonder- und Übergangsregelungen. Hier erfahren Betroffene mehr:
GEG 2024: Was Eigentümer jetzt wissen müssen
Ab 2024 sieht der Staat umfassende Änderungen für den Heizungsmarkt vor. Welche das sind und was Eigentümer ab sofort wissen müssen.
Ölheizung Verbot: Das gilt für das Heizen mit Öl ab 2024
Ein Verbot für Ölheizungen sieht das neue GEG zwar nicht vor, dennoch kommen umfassende Änderungen auf Eigentümer zu.
Förderung
Gleichzeitig mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz kommt es auch zu einer Anpassung der Bundesförderung für effiziente Gebäude. So sieht der Staat eine Grundförderung von 30% vor, wenn Eigentümer von einem fossilen Brennstoff auf eine regenerative Heizung wechseln.
Durch weitere Boni lässt sich die Grundförderung von 30% auf insgesamt 70% aufstocken. Folgende Boni sind unter bestimmten Voraussetzungen möglich:
- 30% Einkommensbonus, wenn das zu versteuernde Jahreseinkommen 40.000 Euro nicht übersteigt.
- 25% Geschwindigkeitsbonus, wenn Eigentümer ihre Heizung vor 2029 austauschen. Ab da sinkt der Bonus alle 2 Jahre um 3%
- 5% Innovationsbonus, wenn Eigentümer auf eine Grundwasser- oder Erdwärmepumpe setzen oder eine Wärmepumpe mit natürlichem Kältemittel einbauen lassen.
Rund um die Heizung
Ist die Entscheidung für eine neue Heizung gefallen, gilt es eine ganze Reihe weitere Themen zu klären: Fußbodenheizung oder Heizkörper? Kombispeicher oder Durchlauferhitzer. Die folgenden Ratgeber befassen sich mit den wichtigsten Themen rund um die neue Heizung:
Fußbodenheizung
Gerade in Kombination mit Wärmepumpen erfreuen sich Fußbodenheizungen einer großen Beliebtheit. So arbeiten sie besonders effizient mit geringen Vorlauftemperaturen.
Heizkörper
Bei der Auswahl des passenden Heizkörpers ist nicht nur das Design entscheidend, sondern ebenso die Größe und der Anschluss. Das gilt es zu beachten.