Photovoltaik HeizungViele Hauseigentümer gewinnen mit einer Photovoltaikanlage auf ihrem Dach Strom und speisen diesen in das öffentliche Netz ein. Lange Zeit hat sich das aufgrund der hohen und garantierten Einspeisevergütung finanziell gelohnt. Für Neuanlagen hat der Gesetzgeber diese feste Vergütung mittlerweile aber deutlich abgesenkt. Es zahlt sich inzwischen aus, mit dem erzeugten Strom den Eigenbedarf zu decken. Diesen Strom können Sie zum Beispiel für eine Photovoltaik-Heizung verwenden.

Photovoltaik-Strom als Ergänzung

Mit einer Photovoltaik-Anlage können Sie nicht Ihr gesamtes Gebäude heizen. Dazu liefert die Anlage zu unregelmäßig Strom. Auch mit einem Stromspeicher können Sie das in der Regel nicht abfangen, weil der Bedarf an Heizenergie in den meisten Häusern hoch ist und Sie einen riesige Solaranlage und einen gigantischen und kostspieligen Speicher bräuchten. Es handelt sich deshalb stets um eine Heizung mit Photovoltaik-Unterstützung. Diese Variante kann sich gleichwohl als sinnvoll erweisen, da Sie weniger Ihres Heizbrennstoffs benötigen. Angesichts mittel- und langfristig steigender Preise für Brennstoffe wie Gas können Sie so ein attraktives Einsparpotenzial realisieren.

Mit 1 kWp (Kilowatt peak) Photovoltaik (1 kWp=4 Solarmodule á 250 WP) können rund 1.000 kWh Solarstrom im Jahr erzeugt werden – ein gewöhnlicher Haushalt mit 4 Personen benötigt allerdings etwa 4.000 kWh Strom.

Was ist eine Photovoltaik-Heizung?

Grundsätzlich lassen sich zwei Modelle unterscheiden:

  1. Elektrisch betriebene Heizkörper
  2. Unterstützung des Heizkessels durch Solarstrom

Bei einem elektrischen Heizkörper verbrauchen Sie den Strom, den Ihre Solaranlage produziert. Sie müssen den Heizkörper nur mit einer Steckdose verbinden, zusätzliche Technik benötigen Sie für eine Elektroheizung nicht. Elektrische Heizungen kommen vor allem für Zimmer infrage, in denen sich klassische Heizkörper zum Beispiel aus Platzmangel kaum installieren lassen. Eine Strom-Heizung mit Photovoltaik kann sich unter anderem für ein kleines Badezimmer eignen. Eine Komplett-Beheizung des Gebäudes empfiehlt sich dagegen nicht, da Elektroheizungen in puncto Effizienz schlecht abschneiden. Alternativ können Sie mit Ihrem Photovoltaik-Strom Ihre wassergeführte Heizungsanlage unterstützen. Es spielt hierbei keine Rolle, ob Sie mit Gas, Pellets oder einem anderen Brennstoff heizen.

Der Aufbau einer Heizungsanlage mit PV-Unterstützung

Das zentrale Element einer solchen Photovoltaikanlage ist der Heizstab. Der erzeugte Strom heizt diesen Stab auf, dieser gibt die Wärmeenergie an das Wasser ab. Der Stab befindet sich in der Nähe des mit Wasser gefüllten Pufferspeichers und ist mit zwei Anschlüssen mit ihm verbunden. Das kalte Wasser aus der unteren Zone fließt durch das erste Rohr zum Heizstab. Dieser erwärmt es, bis das Wasser die eingestellte Zieltemperatur erreicht hat. Danach fließt das Wasser zurück in den Pufferspeicher in die obere Zone.

Warum keine Solarthermie?

Eine Frage liegt auf der Hand: Warum sollen Sie sich für eine Photovoltaik-Heizung entscheiden, wenn Sie auch in eine Anlage mit Solarthermie investieren können? Tatsächlich ist die Antwort auf diese Frage bei Experten umstritten. Befürworter argumentieren, dass die Kosten einer Photovoltaik-Heizung angesichts fallender Preise für die Module finanziell attraktiv ist. Gegner verweisen auf den großen Platzbedarf für die Module einer Photovoltaik-Heizung. Um den gleichen Effekt zu erzielen, müssen Sie wesentlich mehr PV- als Solarmodule installieren lassen.