Das Zirkulationssystem einer Heizung besitzt einen Vorlauf, an dem das Wärmemedium in den Kreislauf eintritt. Nach der Abnahme an den einzelnen Wärmeausgabegeräten fließt das abgekühlte Transportmedium als Rücklauf wieder zum Heizkessel zurück. Hier beginnt der Kreislauf von vorne. Je nach Wegstrecke und Menge der abgenommenen Wärme ist der Rücklauf entsprechend abgekühlt. Wenn dabei eine Mindesttemperatur unterschritten wird, entsteht Wasserdampf und daraus resultierend Kondensation. Die zu geringe Temperatur verursacht starke Belastungen für alle beteiligten Bauteile wie Rohre, Dichtungen und Durchgänge. Im Kessel selber kann der Rücklauf Korrosion auslösen.

Beim Brennstoff Holz entsteht außerdem spezifische Schmutzentstehung, die aus Ruß und/oder aus „Teer“ besteht. Eine Rücklaufanhebung für Holzkessel erhöht die Temperatur und unterbindet diese Beeinträchtigungen und Effekte.

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Der Vorlauf erwärmt den Rücklauf

Die im Kessel sowieso erzeugte Wärme lässt sich auf zwei Arten anzapfen, um eine Rücklaufanhebung für Holzkessel zu realisieren. Zwischen den bautechnisch getrennten Zirkulationssträngen wird eine Verbindung geschaffen. Entweder führt eine Pumpe Wärme aus dem Vorlauf in den Rücklauf oder ein Mischventil sorgt für die Rücklaufanhebung bei einem Holzkessel. Um die Bildung der aggressiven und verschmutzenden Effekte durch einen zu kalten Rücklauf zu vermeiden, erfolgt die „Ermischung“ eine Mindesttemperatur von sechzig Grad Celsius.

Entscheidendes Kriterium für die Rücklauftemperatur ist dabei der Rauchgastaupunkt, der vom Brennstoff abhängt. Bei Gas liegt der Taupunkt, ab dem Kondensation beginnt, bei 58 Grad und bei Ölverbrennung bei 49 Grad. Zu beachten ist der Ort der Temperaturmessung. Er Taupunkt ermittelt sich aus den Rohr- oder Wandtemperaturen und nicht aus dem durchfließenden Transportmedium.

Schema der Konstruktion und Funktion

Die Umsetzung einer thermischen Rücklaufanhebung für Holzkessel erfolgt bautechnisch nach einem einfachen Schema.

1. Der Heizkessel erzeugt Wärme
2. Die Wärme wird durch einen Wärmetauscher auf das Transportmedium übertragen
3. Das Transportmedium wird in den Vorlauf gepumpt
4. Die Rücklaufleitung liefert das abgekühlte Transportmedium wieder an
5. Ein Thermostat oder Temperaturfühler misst das Transportmedium
6. Entsprechend Messergebnis löst die Steuerung einen Schaltungsimpuls aus
7. Dem Rücklauf wird Wärme durch Anspringen einer Pumpe oder Öffnen eines Mischventils zugeführt

Manuelle und automatische Rücklaufanhebung für Holzkessel

Für größere Heizungsanlagen mit zwei Brennkesseln und Heizkreisläufen kann die Rücklaufanhebung für Holzkessel auch mit Ventilen als Vierwegemischern realisiert werden. Das Steuern einer Rücklaufanhebung für Holzkessel lässt sich technisch mit unterschiedlichen Methoden lösen:

Eine elektronische oder thermische Erfassung löst die erforderlichen Schaltimpulse aus. Einfache Mischventile werden statisch auf das geforderte Temperaturziel eingestellt. Sie werden gegebenenfalls bei Jahreszeitwechsel oder temporär verändertem Heizbedarf wie Abwesenheit mit der Hand reguliert.

Elektronisch und digital gesteuerte Systeme „erkennen“ zusätzliche Parameter und verarbeiten auch Informationen zu Außentemperatur und Brennstoffwechsel. Eine energetische Effizienzsteigerung ist zusätzlich durch einen Volumenstromregler und einen ergänzenden hydraulischen Abgleich zu erreichen.

Temperaturspreizung, Volumenstrom und hydraulischer Abgleich

Die Betriebseffizienz einer Heizung setzt sich aus dem optimierten Einsatz jedes beteiligten Bauteils ein. Im komplexen Zirkulationssystem aus und in den Brenner spielen auch die benötigte Menge des Wärmetransportmediums und dessen Fließgeschwindigkeit eine Rolle. Daher sind Rücklaufanhebungen nicht von der transportierten Wärmeleistung und dem dazu benötigten Volumenstrom zu trennen.

Die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf, die Spreizung, wirkt sich auf den Pumpenaufwand auf, die Wärme zu transportieren. Für eine optimale Heizleistung ist die Temperaturspreizung so hoch wie möglich und so gering wie nötig. Unverzichtbare Ergänzung zur Rücklaufanhebung ist daher ein kompletter hydraulischer Abgleich des Heizsystems, um die ideale Balance zu erreichen.