ScheitholzvergaserScheitholzvergaserkessel werden manuell mit Holzscheiten befüllt und sind vor allem dann nachhaltig, wenn der Betreiber bestrebt ist, den Brennstoff regional zu beziehen. Damit bleibt die Wertschöpfung in der Region und die regionale Kreislaufwirtschaft wird gefördert. Durch die Konkurrenz mit den Pelletöfen wurde die Technik und Leistungsfähigkeit dieser Holzheizung in den letzten Jahren zudem stark weiterentwickelt, sodass heute hocheffiziente Modelle auf dem Markt sind.

Den nachwachsenden Rohstoff Holz effizient nutzen

Moderne Scheitholzvergaserkessel haben mit dem klassischen Holzofen oder einem Kamin kaum mehr als den Brennstoff gemeinsam. Schließlich handelt es sich hierbei um ausgeklügelte High-Tech-Maschinen, die den nachwachsenden Rohstoff Holz auf äußerst effiziente Weise nutzen und hervorragende Abgaswerte vorweisen können. Damit kann ein Scheitholzvergaserkessel in Bezug auf seine Leistungsfähigkeit durchaus mit anderen Zentralheizungssystemen mithalten. Allerdings muss er stets manuell mit Holz befüllt werden und ist daher aufwendiger im Betrieb. Doch was ist das Besondere an einem solchen Kessel?

Das in den Füllraum gelegte Scheitholz wird durch eine spezielle Luftzufuhr nur unten abgebrannt und rutscht anschließend nach. Gleichzeitig erfolgt in einer weiteren Kammer eine Nachverbrennung bei sehr hohen Temperaturen. Dafür wird extra Luft eingeblasen, sodass eine absolut saubere Verbrennung gelingt. Die Emissionsmengen werden damit auf ein Minimum gesenkt und unterscheiden sich deutlich von denen eines herkömmlichen Kamins.
Effiziente Scheitholzvergaserkessel der bewährten Hersteller Viessmann, Buderus und Windhager erreichen durch ihre automatische Leistungs- und Feuerungsregelung im Test hervorragende Kesselwirkungsgrade zwischen 88 und 95% – also eine Leistung, die sich nicht hinter anderen Techniken verstecken muss.

Pufferspeicher – ein Muss?

Auch wenn ein Scheitholzvergaserkessel seine Leistung an die Wärmeabnahme koppel kann und im Gegensatz zu einem Volllastkessel nicht immer auf der Maximalstufe läuft, lohnt es sich, eine solche Anlage mit einem Pufferspeicher zu kombinieren.
Da Holzkessel eine längere Reaktionszeit besitzen als solche, die mit Heizöl oder Gas arbeiten, benötigt er eine gewisse Zeit, bis er seine optimale Verbrennung erreicht und kann nicht einfach abgeschaltet werden. Zwar ist durch eine Regelung der Luftzufuhr eine Steuerung der Wärmeabgabe möglich, aber nur ein Pufferspeicher garantiert, dass die Wärme optimal genutzt werden kann und auch nach der Verbrennung noch zur Verfügung steht.

Ist ein Scheitholzvergaser für jeden geeignet?

Ein Scheitholzvergaserkessel lohnt sich vor allem für Waldbesitzer und Personen, die ihr Holz selbst machen. Nur wer sein Holz selbst spaltet, kann bei einer solchen Anlage von niedrigen Brennstoffkosten profitieren. Bedenken sollte man allerdings auch den Platz, den der Brennstoff braucht. Sind diese Voraussetzungen gegeben und ist man gewillt, während der Heizperiode jeden Tag Scheitholz nachzulegen, spielt ein Scheitholzvergaser seine Vorzüge aus.

Tipp: Entscheidend für den Heizwert des Holzes ist sein Wassergehalt. Frisch geschlagenes Holz mit etwa 50 % Wassergehalt bringt deutlich weniger Wärme als optimal getrocknetes Holz mit einem Wassergehalt von ca. 15 bis 20 %. Bei optimaler Lagerung kann das Brennholz bereits nach einem Jahr seinen optimalen Brennwert erreichen.

Kosten und mögliche Förderung vom Staat

Die Preise für einen Scheitholzvergaserkessel inklusive Pufferspeicher und Zubehör liegen bei einem typischen Einfamilienhaus bei etwa 8.000 bis 10.000 Euro. Seit dem 1.1.2020 werden Biomasseanlagen im Neubau mit bis zu 35% der förderfähigen Kosten gefördert. Für Bestandsgebäude, in denen eine alte Ölheizung ersetzt wird, gibt es sogar bis zu 45% – allerdings nur, wenn bestimmte Voraussetzungen wie Pufferspeicher, Emissionswerte, mind. 5 kW Nennwärmeleistung und Brennwerttechnik erfüllt sind.

Fazit: Die Umstellung auf die Biomassenutzung kann sich also auch finanziell lohnen und wer den Kessel mit Solarthermie, Erdwärme oder einem Gaskessel kombiniert, vermeidet den Betrieb für die Warmwasserversorgung im Sommer. Alternativ stehen auch Kombikessel für Scheitholz und Pellets zur Verfügung, die bei Bedarf automatisch auf Pelletbetrieb umschalten.