Eine Heizungsanlage für mehrere Räume oder Wohneinheiten setzt sich aus einem Wärmeerzeuger wie einem Gas- oder Ölbrennwertkessel, einer Wärmeverteilung und Heizkörpern zusammen. Das mithilfe des Kessels erwärmte Medium ist für gewöhnlich Wasser. Sobald das Wasser die vorgegebene Temperatur hat, gelangt es aufgrund von Druck über Heizungsrohre bis zum Heizkörper. Schaltzeichen, die den Druck betreffen, weisen üblicherweise ein „P“ (für „pressure“ auf).
Voraussetzung für die einwandfreie Funktionsweise der Heizung ist der passende Wasserdruck. Ist der Druck zu niedrig, lässt die Heizungsleistung nach. Sollten Sie trotz hoch eingestellter Heizung feststellen, dass der Heizkörper kaum Wärme abgibt, könnte dies am fehlenden Druck liegen. Ein Blick auf den zur Heizungsanlage gehörenden Manometer verrät Ihnen, ob der Druck tatsächlich zu niedrig ist. Ist dies der Fall, muss Wasser nachgefüllt werden. Das gebräuchlichste Schaltzeichen für einen Manometer ist eine stilisierte Anzeigeuhr.
Das Messen des Drucks
Jede Heizungsanlage verfügt über ein elektrisches Bauteil, das das Druckmessen übernimmt. Genauer gesagt hat ein Drucksensor die Aufgabe, den Systemdruck zu erfassen. Nachdem der Drucksensor die festgestellten Werte an die Heizungsregelung weitergegeben hat, ist entweder der Normalbetrieb möglich oder es wird Ihnen eine Störung beziehungsweise ein Fehler angezeigt. Unabhängig von der Art des Drucksensors nimmt dieser den gemessenen physikalischen Druck auf, um ihn anschließend in ein Signal zu verwandeln. Mithilfe eines Steuergerätes oder Reglers erfolgen das Auslesen und die Interpretation des festgestellten Druckwertes. In Zusammenhang mit Heizungsanlagen sind mechanische, induktive und piezoresistive Drucksensoren zu unterscheiden.
Mechanische Drucksensoren
Ein mechanischer Drucksensor kommt praktischerweise ohne eine externe Stromversorgung aus. Der Vorteil liegt auf der Hand: Selbst bei Stromausfall arbeitet ein Drucksensor dieser Art zuverlässig. Die Druckmessung, die mit Hilfe einer Rohrfeder funktioniert, wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts erfunden. Ein Flansch dient der Verbindung zwischen dem mechanischen Sensor und der Heizungsanlage. Die Anzeige des gemessenen Wertes erfolgt analog, indem ein Zeiger den entsprechenden Bar-Wert des herrschenden Drucks anzeigt.
Induktive Drucksensoren
Eine Membran samt Eisenkern ist kennzeichnend für die Funktionsweise induktiver Wegaufnehmer. Die Veränderung des Drucks bedingt, dass die Membran sich verformt und der Eisenkern in Bewegung gerät. Abhängig von der Position des Eisenkerns variiert die Induktivität zweier Spulen entgegengesetzt. Der jeweilige Unterschied ist elektrisch messbar. Die Sensorfunktion setzt eine Versorgungsspannung voraus. Ein induktiver Drucksensor lässt sich mit einer digitalen Messuhr oder mit einer LED-Anzeige kombinieren. Zumeist können Sie zwei Nachkommastellen ablesen; somit ist die digitale Anzeige genauer als die analoge Variante.
Piezoresistive Drucksensoren
Da ein piezoresistiv Drucksensor auf Halbleitertechnik basiert, ist ein Drucksensor dieser Art als modernste Drucksensor-Form zu bezeichnen. Generell wird als piezoresistiver Effekt der Umstand definiert, dass das Einwirken mechanischer Druck- oder Zugkraft auf ein Material dessen elektrischen Widerstand verändert. Dieses Prinzip macht man sich beim piezoresistiven Drucksensor zunutze, indem eine Silizium-Membran samt Dehnungsstreifen auf Stauchung oder Dehnung durch Druck mit einer Widerstandsänderung antwortet. Die resultierende elektrische Spannung dient dann als Messsignal. Gängig ist die Kombination des Sensors mit einer LCD-Anzeige.