Mit der technischen Weiterentwicklung von Heizungsbrennern gewinnt die Temperatur des Abgases eine immer stärkere Bedeutung. Niedertemperaturkessel versuchen seit den 1980er-Jahren, mit geringen Vorlauftemperaturen einen maximalen Wärmeertrag zu erzielen.

Abgastemperaturanzeige Set in der Ansicht

Diese Technik ist mittlerweile durch die Einführung der Brennwerttechnik überholt. Die „doppelte“ Verbrennung zuerst des Primärbrennstoffs und anschließend des Abgases hängt in ihrer Effizienz vom passenden Temperaturmanagement ab. Eine Abgastemperaturanzeige dient dabei als Kontrollwerkzeug, um die Einstellung der Heizung zu optimieren.

Die regelmäßige Überwachungsmöglichkeit und Anpassung erhöht die Effektivität, die Energieeffizienz und mindert Verschmutzungen der Heizungsanlage. Verrußen und Versotten des Abgasrohrs oder Schornsteins lassen sich reduzieren. Die Ventil- und Regeltechnik neigt in geringerem Maße zu Defekten. Denn letztere sind oftmals die Folge von Schmutz.

Funktionsweise und Messtoleranzen

In der Heiztechnik hat sich die Abgastemperaturanzeige seit der Einführung der Brennwerttechnik besonders verbreitet. Bei den ursprünglich in der Fahrzeugtechnik entwickelten Instrumenten handelt es sich um ein an oder in das Abgas „gehaltenes“ Thermometer. Bei den gesetzlich vorgeschriebenen Heizungsprüfungen durch einen Schornsteinfeger gehört sie zu den Basismessungen. Energieexperten und Fachleute beziffern die Potenziale für Energieverluste einer Heizanlage allein im Bereich der Abgase zwischen 5,5 und 17 Prozent der Gesamteffizienz.

Für eine verlässliche Aussagekraft sind beim Einbauen einer Abgastemperaturanzeige einige technische Faktoren zu berücksichtigen. In den Herstellerhinweisen und der Anschluss- und Montageanleitung finden sich Angaben zum Anschluss und zur Platzierung der Sonde.

Ein permanent eingebauter Fühler oder Sensor widersteht dem aggressiven chemischen Klima im Abgasrohr wie beispielsweise der Schwefelsäure nicht. Auf Abgasrohre außen aufgesetzte Fühler erzeugen Messtoleranzen bei zu zehn Prozent. Wenn der Kernstrom im Inneren des Rohrs gemessen wird, lässt sich die Abweichung auf bis zu zwei Prozent senken.

Messanlässe und Messrhythmus

Um eine Abgastemperaturanzeige zu erhalten, dienen meist Abgasmessgeräte, die neben der Temperatur auch den Gehalt an Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Sauerstoff messen können. Je „exotischer“ eine Heizbrennanlage ausgelegt ist, desto mehr empfiehlt sich die Anschaffung eines Abgasmessgerätes. Gas- und Ölbrenner, auch mit Brennwerttechnik, lassen die Abgastemperaturen verhältnismäßig präzise und stabil einstellen. Zwei Messungen durch den Schornsteinfeger, üblicherweise jährlich, reichen bei modernen Anlagen normalerweise aus.

Größere Abweichungen und Differenzen während des Betriebs entstehen beim Betrieb von Festbrennstoffkesseln und Holzheizungen aller Art. Eine Abgastemperaturanzeige anzuschließen, lohnt sich mindestens monatlich und bei Anzeichen, dass sich die Heizkraft verändert. Stärkere Außentemperaturwechsel und Wechsel des Brennstoffs sind weitere wichtige Aspekte, die mit einer Abgastemperaturmessung begleitet werden sollten.

Analoge Geräte geben den Istzustand an. Eine digitale Abgastemperaturanzeige dokumentiert mit Schnittstellen- und/oder Speicherfunktion sofort eventuelle Änderungen.

Abgastemperaturanzeige: Arten, Typen und Modelle

Eine digitale Abgastemperaturanzeige lässt sich auch selber bauen. An ein Multimeter beziehungsweise universell verwendbares Stromflussmessgerät können Sie im Elektro- und Sanitärhandel wie bei Conrad erhältliche Thermosensoren anschließen. Auch die im Autozubehörhandel erhältlichen Geräte wie ein Abgastemperaturanzeige Set von VDO lassen sich in Abgasrohren nutzen. Die Fühler und Sonden sind mit unterschiedlich befestigten Köpfen erhältlich, die von Edelstahl und Epoxidharz bis zu Keramik und Kupfer reichen. Viele Hersteller bieten die Messeinheiten unter der Bezeichnung Sensoren, Thermoelemente oder als Oberflächenfühler an.

Permanente Kontrolle von außen

Auch wenn Außenfühler eine verhältnismäßig große Toleranz bei ihren Messwerten verfügen, können sie als „beobachtende“ Bauteile wichtige Dienste leisten. Trotz Abweichung von absoluten Werten lassen sich relative Veränderungen erkennen.

Wenn sich die Temperaturdifferenzen zwischen Vorlauf- und Abgastemperatur, Vor- und Rücklauftemperatur oder die absolute Abgastemperatur signifikant ändern, kann eine präzisere Rauchstrommessung Hinweise für Einstellungskorrekturen und Reinigungsbedarf geben. Ergänzend zu Bedienungs- und Montageanleitungen ist eine Nachfrage beim zuständigen Schornsteinfeger empfehlenswert, um die Abgastemperatur korrekt und zielführend zu erfassen.