Neben dem Dach ist der Keller eine der bauphysikalisch kritischen Zonen. Denn von Ihnen hängt die Energieeffienz eines Gebäudes maßgeblich ab. Um den Abfluss teuer erzeugter Wohnraumwärme im Erdgeschoss zu vermeiden, ist eine effektive Kellerdeckendämmung unverzichtbar. Sie hält den Fußboden angenehm warm und senkt Ihre Heizkosten. Denn Dämmmaßnahmen verhindern das Eindringen von kühler Luft aus dem Keller in den Wohnraum.
Kellerdeckendämmung – Zwei typische bauliche Herausforderungen
Um eine Kellerdecke zu dämmen, werden meist Dämmplatten an der Decke montiert. Da die Arbeiten handwerklich verhältnismäßig einfach durchzuführen sind, lassen sie sich auch von einem Laien sogar nachträglich bewerkstelligen.
Zwei bauliche Gegebenheiten beeinflussen den Aufwand und die Umsetzung einer Kellerdeckendämmung:
- Raumhöhe im Keller
- Leitungsverläufe unter der Decke
Die Dämmung der Kellerdecke mit Wolle oder Vlies „verbraucht“ durch die erforderliche Materialstärke mehr Raumhöhe. Dies ist insbesondere bei einer niedrigen Kellerraumhöhe problematisch. Die günstigsten Dämmstoffe sind mit Dicken zwischen acht und zwölf Millimetern anzubringen. Je dünner die Dämmstoffe oder Platten bei gleicher Dämmwirkung ausfallen, desto teurer sind sie.
Um einen Höhenverlust zu vermeiden, ist eine Kellerdeckendämmung alternativ auch von oben denkbar. Sie muss allerdings in den Fußbodenaufbau des Erdgeschosses integriert werden. Bei einer Neubauplanung kann die Alternative nahezu kostenneutral umgesetzt werden. In einem Bestandsbau lohnt sich der Bauaufwand meist nicht und verursacht zudem längeren Nutzungsausfall der Räume im Erdgeschoss.
Leitungen wie Rohre oder Kabel können Sie mit eindämmen. Die Wärmedämmstoffe haben dabei den Temperaturbelastungen der Heizungsrohre stand zu halten. Harte und massive Dämmplatten aus Styropor oder Faserdämmstoffen sind weniger geeignet als weiche Dämmmaterialien. Aussparungen für Rohre und Leitungen lassen sich in Dämmwolle und Vliese einfach berücksichtigen. Zu prüfen ist die Wirkung der Ausdünnung beziehungsweise Verjüngung auf die Dämmwirkung, um die Entstehung von Dämmlöchern zu vermeiden.
Materialpreise und Montagekosten
Wenn Sie Ihren Keller isolieren fallen geringe Materialpreise an, wenn Sie die freie Wahl aus allen erhältlichen Dämmstoffen haben.
Dämmplatten aus Styropor liegen bei Quadratmeterpreisen zwischen zwei und acht Euro. Für starre Varianten sind Materialpreise zwischen zehn und zwanzig Euro pro Quadratmeter zu kalkulieren. Elastische Bahnenware wie Stein- oder Glaswollmatten liegen in der Preisspanne von fünf und zehn Euro.
Die Befestigungstechnik verursacht unterschiedliche Kosten. Bei der Dämmung Ihrer Kellerdecke fallen zusätzlich Kosten für Klebstoffe oder mechanische Befestigungssysteme an. Leichte Materialien mit geringem Eigengewicht lassen sich sehr kostengünstig verkleben. Auch starre Dämmplatten führen aufgrund der Nutzung von Befestigungssets und Schrauben zu Kosten im Rahmen einer Kellerdeckendämmung. Als reine Montagekosten sollten für das Verkleben zwischen dreißig und vierzig, für das Verschrauben sechzig bis achtzig Euro pro Quadratmeter gerechnet werden.
Vorbereitungsaufwand
Eine Kellerdeckendämmung setzt immer einen vollkommen trockenen Keller voraus. Eventuell entsteht ein hoher Vorbereitungsaufwand. Das Austrocknen des Mauerwerks und gegebenenfalls Korrekturen an der Außenwanddrainage verursachen in manchen Fällen einen wesentlich höheren Aufwand als die letztendlichen Maßnahmen zur Wärmedämmung.
Keller heizen und Wärmedämmung
Lässt sich der Keller heizen, steht die Geschossdecke zum Erdgeschoss nicht im Mittelpunkt. In diesem Fall rücken bei einer Kellersanierung die Seitenaußenwände und der Kellerboden in den Vordergrund. Die Kellerdeckenisolierung muss der Nutzung angepasst werden. Dauerbewohnte und beheizte Kellerräume sind wie normale Untergeschosse zu behandeln. Unregelmäßige Beheizung beispielsweise bei Nutzungen als Partyraum oder Werkstatt sind durch eine Kellerdeckendämmung auzugleichen.