Biogasanlage auf einem Bauernhof
Für den Betrieb einer Biogasanlage dient Gülle als Energieträger, welche aus den Stallanlagen oder aus der Grube erhalten wird. Die erste Station ist der Fermenter, in welchem Biogas erzeugt wird.

Das Gas kann in ein Blockheizkraftwerk geleitet werden, sodass eine Umwandlung der enthaltenen Energie in Strom erfolgt. Das BHKW erzeugt Wärme, wovon wiederum ein Teil in den Fermenter geleitet wird. Die Restprodukte werden für die Herstellung von Dünger genutzt.

Leistungsklassen und Anbieter für die Mini-Biogasanlage

  • AgriKomp ermöglicht die Nutzung eines Güllewerks, welches über ein 50 kW BHKW verfügt. Die Nutzung ist ab rund 10 m³ Gülle pro Tag möglich.
  • Zu den führenden Anbietern im Bereich der Mini-Biogasanlagen gehört MT-Energie. Die MT-Farm wird mit 75 kW ausgewiesen. Es wird zu 100 Prozent Gülle eingesetzt, zusätzliche Substratlager entfallen.
  • Laut EEG 2012 ist ein Mindest-Güllemengen-Anteil von 80 Prozent gefordert. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen wird dieser Prozentsatz deutlich überschritten.

Produktbeispiele ausgewählter Hersteller

Die Clever-Ferm-System-Biogasanlagen der Biogas-Ost Unternehmensgruppe sind in Leistungsklassen von 30 bis 100 kW erhältlich. Das Heizen mit Biogas eignet sich beispielsweise für Gärtnereien, Landwirte und Entsorger von Bioabfällen. Das Besondere an den Produkten ist der Holzfermenter. Die Mini-Biogasanlage BioCompact der BioConstruct GmbH wird mit einer Leistung von 75 kW beschrieben. Die Biogasanlage System Flex ist nach EEG 2012 für den Bau einer 75 kW Anlage geeignet. Sie können einen Anteil von 80 Prozent Gülle für den Betrieb verwenden. Pro Jahr verwerten Sie rund 4.000 m³ Gülle und erzeugen regenerative Energie. Für den Aufbau sollten Sie eine Zeitspanne von rund einem Monat einplanen.

Die Vorteile der Biogasanlagen

Biogasanlagen lösen zwei Probleme: Zum Einen müssen Reststoffe entsorgt werden. Zum Anderen ist Energie erforderlich. Eine kleine Biogasanlage kann für die Entsorgung von Kompost genutzt werden oder eine etwas größere Biogasanlage wird von landwirtschaftlichen Betrieben für die Verwertung von Gülle verwendet. Die Funktionsweise kann so ausgelegt sein, dass über ein Biogas-BHKW Strom erzeugt wird. Die im Abgas enthaltene Wärme wird zum Teil für den Fermenter benötigt. Restwärme kann zur Erwärmung des Gebäudes eingesetzt werden.

Der Umgang mit den Gärresten

Biogasanlage als Heizung aufm Hof
Die Garrückstände können als landwirtschaftliche Düngemittel genutzt werden. Im Vergleich zu Rohgülle wurde die chemische Aggressivität gesenkt. Die Stickstoffverfügbarkeit konnte verbessert werden und der intensive Geruch hat nachgelassen. In welcher Form die Rückstände vorliegen, hängt von der Form der Biogasanlage beziehungsweise der Fermentation ab. Eine Nassfermentation erzeugt eine gülleähnliche Masse. Handelt es sich um eine Trockenfermentation, dann hat sich die Masse auf die Hälfte der Ausgangsmenge reduziert und der Gärrest ist stapelbar.

Theoretisch kann die Menge an Rückständen durch weitere Verbrennung reduziert werden und ein erneuter Energiegewinn ist möglich. So ist ein Mini Blockheizkraftwerk eine effiziente Alternative für nachhaltige Energiegewinnung.

Die Kosten für die Anschaffung

  • Die Anschaffungskosten einer Biogasanlage mit 75 kW liegen bei etwa 550.000 €
  • Als Richtwert kann man mit 5.000 € pro kW rechnen
  • Ein Silo schlägt mit 100.000 – 120.000 € zu Buche

Hierbei ist jedoch auf die Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften zu achten. Eventuell können staatliche Zuschüsse erlangt werden, sofern die Anlage eine bestimmte Größe erreicht und umweltfreundlich realisiert wird. Haben Sie einen Überschuss an Strom erzeugt, dann können Sie die elektrische Energie in das Netz einspeisen. Die Höhe der Vergütung hängt unter anderem von der Strommenge ab. Durch das Einspeisen von erneuerbaren Energien amortisieren sich die Kosten für die große oder kleine Biogasanlage schnell:

  • Bei einer Anlagenleistung von bis zu 150 kW können Sie von einer Grundvergütung von 14,30 Cent/kWh ausgehen.
  • Abhängig von der Rohstoffvergütungsklasse wird ein Aufschlag gezahlt. Hierbei sind Werte von 4 Cent/kWh bis 8 Cent/kWh üblich.