Heizen mit Strom

Beim Heizen mit Strom entsteht die Wärme beim Fluss von Strom durch leitfähige Materialien. Die Wärmeabgabe erfolgt dabei entweder direkt oder zeitversetzt.

Da hierfür weder Heizkessel noch Pumpen oder Rohrnetze benötigt werden, senkt das Heizen mit Strom die Anschaffungskosten und ermöglicht eine einfache und schnelle Installation.

Drei Varianten des Heizens mit Strom

Wer anstrebt die eigene Heizung über Strom zu betreiben, hat die Wahl zwischen einer Elektrodirekt- und einer Elektrospeicherheizung.

Eine Elektrodirektheizung gibt die Wärme direkt an den zu heizenden Raum ab. Dies kann beispielsweise mithilfe von Heizlüftern, Konvektoren oder Infrarotheizungen erfolgen:

1. Heizlüfter: Dieser besteht aus einem Heizdraht und einem Ventilator. Jener saugt die Luft aus dem Raum ein, führt sie über das Heizelement und bläst die erhitzte Luft anschließend wieder zurück in den Raum. Um jedoch den gesamten Raum mithilfe eines Heizlüfters zu erwärmen, ist ein hoher Stromverbrauch notwendig.

2. Konvektor: Ein Konvektor besteht ebenfalls aus einem Gebläse sowie Heizelementen. Diese sind in ein kompaktes Gehäuse integriert, weshalb Konvektoren wie konventionelle Heizkörper an der Wand montiert werden können. Während Heizlüfter manuell einzustellen sind, reagieren Konvektoren mittels einer Regelung oftmals selbstständig auf wechselnde Temperaturverhältnisse. Beispiele für den Haushalt sind der Gebläsekonvektor und der Unterflurkonvektor.

3. Infrarotheizung: Diese erwärmt im Raum befindliche Körper, wie Wände, Decken und Böden, welche wiederum die Wärme in Form von Strahlung in den Raum aussenden. Die so entstehende Wärme wird gewöhnlich als sehr angenehm empfunden. Da die Lufttemperatur bei dieser Strahlungswärme etwas herabgesetzt werden kann, gelten Infrarotheizungen als eine energiesparende Variante für das Heizen mit Strom.

Info

Im Gegensatz zu einer Elektrodirektheizung gibt eine Elektrospeicherheizung die Wärme erst zeitversetzt an den Raum ab. Üblich sind Elektrospeicherheizungen in Form von Nachtspeicherheizungen, welche spezielle Nachtstromtarife nutzen. Sie gelten jedoch als veraltet. Daher ist es für Besitzer von Nachtspeicherheizungen ratsam, über einen Heizungswechsel nachzudenken, um langfristig Energiekosten einzusparen. Von ihren Speicherelementen abgesehen funktionieren Elektrospeicherheizung wie Konvektoren.

Kosten und Umweltverträglichkeit des Heizens mit Strom

Heizen mit Strom gehört zu den teuersten Heizungsarten und kostet wesentlich mehr als das Heizen mit Öl oder Gas. Während eine Kilowattstunde Wärme bei einer Gasheizung lediglich 6 bis 7 Cent kostet, zahlen Besitzer einer Elektroheizung rund 27 Cent pro Kilowattstunde.

Zudem wird bei der Erzeugung dieses Heizstroms rund 50 Prozent mehr CO2 ausgestoßen als bei der Verbrennung von Öl oder Gas. Umweltfreundlich wird das Heizen mit Strom erst, wenn der benötigte Strom aus regenerativen Quellen, wie Sonnenenergie, Windkraft oder Erdwärme gewonnen wird.

Expertentipp beim Heizen mit Strom

Dr.-Ing. Gerhard Valentin, Gründer und Geschäftsführer der Berliner Softwarefirma Valentin Software GmbH, rät, dass beim Heizen mit Strom es unter ökologischen Gesichtspunkten sinnvoller ist den selbst erzeugten Strom aus Photovoltaik-Anlagen ins öffentliche Netz einzuspeisen, als diesen selbst zu verheizen. Auch ist dies kostensparender, als den Photovoltaik-Strom selbst durch einen Heizstab zu verbrauchen.

Heizen ohne Strom Gas oder Öl

Eine umweltfreundliche Alternative zum Heizen mit Strom, Gas oder Öl besteht in der Nutzung der Luft- oder Erdwärme mittels einer Wärmepumpenheizung, da bei dieser keine CO2-Emissionen entstehen. Allerdings benötigt auch eine Wärmepumpe Strom für ihren Betrieb. Doch viele Stromversorger bieten besondere Tarife für Wärmepumpenstrom an, die günstiger als die normalen Hausstromtarife sind.

Besonders umweltschonend ist das Betreiben der Hybrid-Wärmepumpe mittels aus regenerativen Energiequellen stammenden Ökostroms. Hierfür kann auch selbst erzeugter Photovoltaik-Strom sinnvoll eingesetzt werden.