Im Rahmen der Planung der Heizungsanlage müssen zahlreiche Berechnungen, wie beispielsweise die Dimensionierung der Anlage und der Heizkörper vorgenommen werden. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die Rohrnetzberechnung vor, welche für den hydraulischen Abgleich des Systems eingesetzt wird. Es handelt sich um eine ausführliche Betrachtung des gesamten Netzes, das im Rahmen der Berechnungen in kleine Teilnetze unterteilt wird.
Welche Berechnungen müssen bei der Planung der Heizungsanlage vorgenommen werden?
Es ist entscheidend, den hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage fachgerecht vorzunehmen. Nur so ist ein effizienter Betrieb der Anlage gewährleistet. Im Rahmen der Rohrnetzberechnung ermitteln Sie, welche Einstellwerte und Daten für die einzelnen Komponenten erforderlich sind. Das Rohrnetz und die hydraulischen Bauteile sind für die Verteilung der Heizwasserströme an die Wärmeabnehmer zuständig. Es dürfen keine zu hohen Strömungsgeschwindigkeiten vorliegen, da andernfalls Strömungsgeräusche während des Betriebs entstehen.
Die optimale Berechnung sorgt zudem dafür, dass sich der Energiebedarf reduziert. Druckverluste und Energieverbräuche der Wärmepumpenheizung werden minimiert. Es gelten folgende Richtlinien, die Sie berücksichtigen sollten:
- Die Strömungsgeschwindigkeiten in den Hauptverteilleitungen sollten zwischen 0,3 und 1 m/s betragen.
- In den Heizkörperanschlussleitungen sollten Strömungsgeschwindigkeiten von 0,5 bis 0,8 m/s vorhanden sein.
- Die durchschnittlichen Druckgefälle betragen rund 100 bis 50 Pa/m. Bei größeren Anlagen können bis zu 200 Meter pro Rohr an Druckgefälle entstehen.
Wer führt die Berechnung durch?
Die Rohrnetzberechnung wird in der Regel vom Heizungsbauer vorgenommen. Er setzt entsprechende Software ein, um die Berechnungen zu automatisieren. Geübte Fachkräfte können die Berechnungen auch mittels Excel durchführen, wodurch keine spezielle Software gekauft werden muss. Beachten Sie, dass die Rohrnetzberechnung für eine Gasleitung mit einem erheblichen Sicherheitsgedanken verbunden ist und daher gewissenhaft ausgeführt sowie dokumentiert werden muss.
Die Heizungsanlage muss nach Fertigstellung von einem Meister im Heizungsbau abgenommen werden, sodass die Sicherheit gewährleistet wird.
Wie wird die Berechnung durchgeführt?
Es ist von Vorteil, die Rohrnetzberechnung mit Excel vorzunehmen. Das Rohrnetz wird in kleine Teilstrecken unterteilt. Anschließend bestimmt der Heizungsbauer den Druckverlust. Eine entsprechende Software für die Rohrnetzberechnung benötigt als Basisdaten die Rohrdimensionen, die Widerstände und den Heizwasserstrom. Aus den ermittelten ungünstigen Teilsträngen können Anpassungen des Pumpendrucks bestimmt werden.
Ein wichtiger Punkt ist die Bestimmung der Druck-Gewichte. Führen Sie die Druckverlustberechnung für jeden Teilstrang durch. Nach Fertigstellung können bleibt zu überlegen, welche Maßnahmen an welchen Stellen zur Optimierung des Systems führen können. Der hydraulische Abgleich wird durch die Änderung der Druck-Gewichte erreicht, was durch die Software überprüft werden kann.
Rohrnetzberechnung: Welche Konsequenzen gibt es?
Anhand der ermittelten Ergebnisse können Sie die Pumpe auswählen und einstellen. Sie muss über die richtige Pumpenhöhe und Leistung verfügen. Der Heizungsmischer wird ebenfalls laut den erhaltenen Ergebnissen ausgewählt, ebenso wie die Armaturen. Die Rohrnetzberechnung ist demnach die Grundlage für die Planung und Realisierung der Anlage.
Eine unvorteilhafte Berechnung stellt ein Sicherheitsrisiko dar und kann zudem zu Funktionsstörungen führen. Für die Dokumentation und Durchführung der Berechnung werden Skizzen, Pläne sowie Datenfelder genutzt. Sie optimieren die Heizungsanlage und gewährleisten den reibungslosen Betrieb.