Besonders in ländlichen Gegenden besteht in vielen Kommunen noch kein Anschluss an das öffentliche Gasnetz. Die Heizungen in Häusern werden in diesen Gegenden oftmals mit Öl oder auch mit Flüssiggas aus separaten Tanks beheizt. Durch den ständigen Ausbau des Gasnetzes, das mittlerweile eine Länge von mehr als 511.000 km hat, kann sich für Hausbesitzer das Umstellen von Flüssiggas aus einem Tank auf Erdgas aus der Leitung rentieren. Der Wechsel von Flüssiggas auf Erdgas ist bei vorhandenem Netz ohne Weiteres möglich und bringt einige Vorteile.
Ein Installateur muss im Vorfeld die Voraussetzungen des Hauses prüfen.
Für die Umstellung auf Erdgas ist selbstverständlich die Voraussetzung, dass die Straße in der Stadt oder Kommune an das öffentliche Netz angeschlossen ist. Lange Leitungswege bis zum Anschluss würden die Kosten unnötig in die Höhe treiben. In die Planung bei einem Umstieg von Flüssiggas muss schon recht früh ein Fachmann zurate gezogen werden. Ein Gas- und Wasserinstallateur kann schon im Vorfeld entscheiden, ob das Haus für eine Umrüstung infrage kommt. Gleichzeitig ist der Installateur für die Beratung, Planung und die Umsetzung des Vorhabens zuständig. Bevor allerdings mit dem Bauvorhaben begonnen wird, muss das Fördergeld für die Umrüstung bei einer Bank beantragt werden.
Heutzutage werden oftmals moderne Gas-Brennwertsysteme eingebaut
Sobald die Planungen für die neue Heizungsanlage abgeschlossen sind, werden der alte Flüssiggas-Tank und die Heizung in den Kellerräumen demontiert und fachgerecht entsorgt. Wird bei der Umrüstung auf Erdgas eine Brennwertheizung installiert, muss auch gleichzeitig das Abgassystem saniert werden. Die Feuchtigkeit in den Abgasanlagen könnte dem neuen Brennwertsystem schaden. Vor der Installation bestimmt der Experte den Anschlusswert der neuen Anlage. In der Regel werden moderne und vor allem platzsparende Thermen verwendet, die einfach an einer freien Wand montiert werden können. Sie sind in vielen Fällen auch mit einem Warmwasser- und einem Pufferspeicher kombiniert. Nach dieser Installation wird der Gasanschluss gelegt und die Heizung an das Gasnetz angeschlossen. Den Abschluss bildet der hydraulische Abgleich. Dadurch wird die Wärme in den Heizkörpern effizient und gleichmäßig verteilt.
Kosten und Fördermittel für die Umrüstung auf Erdgas
Die Umbau- und Anschaffungskosten für eine neue Heizungsanlage sind von Haus zu Haus sehr verschieden und können nicht pauschal benannt werden. Wer sich beim Umrüsten von Flüssiggas auf Erdgas aus dem öffentlichen Netz entscheidet, muss laut Experten bei einem Einfamilienhaus mit einem Eigenanteil an 8.000 bis 12.000 Euro rechnen. Bei Mehrfamilienhäusern ist die Umstellung entsprechend teurer. Den Wechsel auf eine Gashybridheizung, der in der Regel über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) stattfindet, wird mit bis zu 30 Prozent gefördert. Wird anstatt von Flüssiggas von Öl auf Erdgas umgestellt, kommen je nach Anlage nochmals 10 Prozent hinzu.
Die wichtigsten Vorteile beim Umrüsten Flüssiggas auf Erdgas im Überblick
- große Platzersparnis im oder vor dem Haus, weil kein Flüssiggas-Tank benötigt wird
- auf das Tanken vor der Heizperiode kann verzichtet werden
- die Energiekosten müssen nicht mehr komplett im Voraus entrichtet werden
- die Erdgaspreise sind im Gegensatz zu Öl relativ stabil
- das Gas als Brennstoff ist noch für mehr als 200 Jahre verfügbar
- die Kombination mit Solarthermie und Solaranlagen ist