Das Antiheberventil schützt die Ölheizung vor einem unbeabsichtigten Austritt von Heizöl. Heizöl ist ein wassergefährdender Stoff. Aus diesem Grund wird es vom Gesetzgeber im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) berücksichtigt. Bei Ölheizungen und den dazugehörigen Tanks wird der sogenannte Besorgnisgrundsatz zum Schutz der Gewässer angewendet. Die Verbindungsleitungen zwischen Heizöltank und Ölbrenner stellen die potenziellen Gefährdungsstellen für einen Ölaustritt durch Leckage dar. Der Effekt der Ausheberung kann jede undichte Leitung betreffen, die tiefer als der Höchstfüllstand des Öltanks montiert ist.

Antiheberventil Grafik

Dieser Effekt ist mit dem mündlichen Ansaugen einer Flüssigkeit zwecks Absaugen vergleichbar. Das Vakuum bringt die Flüssigkeit zum Fließen, und wenn der Ablaufschlauch tiefer als das Flüssigkeitsreservoir gehalten wird, läuft sie nach. Dieses Verhalten wird durch das Verschließen der Leitung vom Antiheberventil für den Öltank unterbrochen.

Bei Einbaupflicht auch Kontrollpflicht

Das Antiheberventil ist kein Standardbauteil in jeder Ölheizungsanlage. Es wird anlass- und konstruktionsbezogen montiert. Neben der Höhe der Leitungen entscheiden die Anzahl der Leitungsstränge und die Gewässer- und Wassersituation am Heizungsstandort über eine verpflichtende Installation. Wenn in Wasserschutz- oder Überschwemmungsgebieten die Montage Vorschrift ist, muss es in den meisten Bundesländern regelmäßig auf ordnungsgemäße Funktion kontrolliert werden.

Je nach Bundesland sind die Prüfergebnisse bis zu monatlichen Intervallen in einem Prüftagebuch schriftlich niederzulegen. Besitzt eine Ölheizanlage ein Antiheberventil, stellt ein jährlicher Funktionstest durch einen Fachbetrieb die Mindestkontrollanforderung dar. Produkte und Fachbetriebe müssen nach § 19 im WHG zugelassen sein.

Hydraulische oder elektrische Steuerung

Antiheberventile sind in rein mechanischer und in elektrisch gesteuerter Konstruktionsart erhältlich.

Das hydraulisch gesteuerte Ventil nutzt die Druckverhältnisse in der Rohrleitung. Es besteht aus einer Feder, die bei ausgeschaltetem Ölbrenner und nicht vorhandenem Ölfluss die Leitung mittels Spannkraft verschließt. Beim Einstellen des Antiheberventils muss der Federdruck auf den entstehenden Unterdruck justiert werden, der bei Brennerinbetriebnahme und der Heizölanforderung entsteht. Sollte die Leitung ein Leck aufweisen, bleibt das Ventil wegen der zu geringen Unterdruckentwicklung geschlossen.

Ein elektrisches Antiheberventil besitzt einen Magnetverschluss, der bei Stromlosigkeit das Ventil schließt. Das Anschalten des Brenners und dessen Stromversorgung sind parallel zum Ventil geschaltet. Mit Beginn der Stromversorgung öffnet das Ventil die Leitung.

Kosten von einem Antiheberventil

  • Hydraulische Antiheberventile werden als Membran- oder Kolbenventile angeboten. Entscheidende Kaufkriterien sind der Öldurchsatz und die Bandbreite der Absicherungshöhe. Die Platzierung erfolgt immer an der höchsten Ölleitungsposition in größtmöglicher Nähe zum Tankausgangsstutzen. Bei Zweistrangleitungen müssen beide Stränge durch das Antiheberventil geführt werden. Hydraulische Ventile für gängige Ölheizanlagen werden zwischen 30 und 80 Euro angeboten. Der fachgerechte Einbau einschließlich Erstjustierung und Funktionskontrolle sollte nicht über 50 Euro kosten.
  • Der Preis eines Antiheberventils mit vom Brenner elektrisch gesteuerter Magnetauslösung liegt zwischen 40 und 80 Euro. Die durchschnittlichen Einbaukosten liegen mit bis zu 100 Euro höher als für hydraulische Modelle. Durch die einfachere semiautomatische Kontrollmöglichkeit können allerdings eventuell vorgeschriebene kurze Prüfzyklen mit weniger Aufwand und Folgekosten ausgeführt werden. In Ausnahmefällen müssen in Heizungsanlagen, in denen sehr hohe Druckdifferenzen entstehen, Magnetventile gewählt werden.

Die Funktionskontrolle und Prüfung vorhandener Antiheberventile wird idealerweise in eine allgemeine Heizöltankprüfung integriert. Wenn keine anderweitigen gesetzlichen Vorgaben bezüglich Wasserschutz oder Anlagenart vorliegen, ist eine jährliche Kontrolle empfehlenswert. Prüftermine eines Sachverständigen aus einer der über 50 zugelassenen Prüfinstitutionen werden mit hundert bis 150 Euro berechnet. Gesetzliche Zyklen sind von Gefährdungsstufen und Wassergefährdungsklassen abhängig.