Schaut man sich die Heizölpreisentwicklung der letzten Jahre an, so lässt sich ein massiver Preisabfall feststellen. Im Jahr 2015 lag der durchschnittliche Heizölpreis ganze 24 Prozent unter dem Vorjahresniveau. In 2016 ist der Heizölpreis wieder deutlich angestiegen, liegt aktuell jedoch immer noch deutlich unter dem Preis für Erdgas.
Warum ist der Heizölpreis zuletzt so stark gefallen?
Michael Bräuninger, Trend Analyst beim Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) macht gegenüber Focus Money die schwächelnde Weltwirtschaft für den zuletzt starken Abfall der Heizölpreisentwicklung verantwortlich. Weniger Konsum führe dazu, dass viele Unternehmen ihre Produktionsrate drosseln. Da für viele Herstellungsprozesse Erdöl benötigt wird, führt eine schwächelnde Wirtschaft zu einer Absenkung des Ölverbrauchs. Das Angebot übersteigt die Nachfrage an Heizöl. Die Folge: Sinkende Heizölpreise.
Experten stellen die Prognose, dass sich der Ölpreis auch mittelfristig auf einem niedrigen Niveau bewegen wird. Das prognostiziert auch Opec, das größte Kartell für Heizöl. Zwar versucht Opec der negativen Heizölpreisentwicklung durch eine Verknappung des Heizölangebotes entgegenzuwirken, kann die sinkende Nachfrage jedoch nur bedingt abfangen. Laut Prognose werden sich Verbraucher demnach auch mittelfristig über günstige Heizölpreise freuen können.
Betrachtet man die Heizölpreisentwicklung langfristig, so ist mit einem deutlichen Anstieg der Ölpreise zu rechnen. So handelt es sich bei Erdöl um einen fossilen Brennstoff. Mit zunehmender Verknappung der Ressource steigen die Preise. Ein Wechsel auf alternative Heizungen ist hier unausweichlich.
Was bedeutet das für Heizungsbesitzer?
Besitzer einer Ölheizung haben gegenüber Eigentümern einer Gasheizung einen Vorteil: So lässt sich der Heizölkauf strategisch planen. Aus diesem Grund lohnt es sich, die Heizölpreisentwicklung im Auge zu behalten und den Heizöltank dann aufzufüllen, wenn sich die Preise auf einem niedrigen Niveau befinden.
Viele Verbraucher wundern sich darüber, dass der Preis ihres Heizöllieferanten von dem veröffentlichten Durchschnittspreis beispielsweise auf Online Portalen abweicht. Dass muss nicht immer daran liegen, dass es sich um einen teuren Anbieter handelt. Regionale Schwankungen von bis zu 1 Cent pro Liter Heizöl sind nicht unüblich. Dennoch macht es Sinn, Anbieter auf regionaler Ebene einem Heizöl Preisvergleich zu unterziehen. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass es sich beim Preisvergleich von Öl um den Preis für Ihre Region handelt. Andernfalls ist eine objektive Gegenüberstellung verschiedener Lieferanten nicht möglich.
Die Heizölpreisentwicklung führt dazu, dass viele Verbraucher ihrer Ölheizung aufgrund niedriger Ölpreise treu bleiben. Im Hinblick auf die angestrebte Wärmewende und den Wechsel auf regenerative Energien besteht darin ein Rückschlag. Doch auch mit einer bestehenden Ölheizung lässt sich die Umwelt schonen und Heizkosten sparen. Ein hydraulischer Abgleich sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung. Durch den Austausch einer konventionellen Ölheizung durch einen modernen Öl Brennwertkessel steigern Verbraucher die Energieeffizienz. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Kombination der Ölheizung mit einem regenerativen Wärmeerzeuger wie einer Solarthermie.