In der handwerklichen Fachsprache werden Heizkörper oft als Wärmeausgabegeräte bezeichnet.
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Ihre Auswahl, Platzierung und Funktionsart trägt viel zur Effizienz des Heizungssystems bei. Zudem stellen sie einen entscheidenden innenarchitektonischen Faktor dar und wirken sich stark auf den Wohnkomfort aus. Um bei den einsetzbaren und erhältlichen Heizkörpertypen die Übersicht zu behalten, ist die Einteilung in Wärmeabgabeart und Konstruktionsweise empfehlenswert.
Als Wärmetransportmedien dienen für alle Heizkörper Wasserzirkulation oder Stromzuführung. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Heizkörpertypen vor

Flache Plattenheizkörper von Typ 10 bis zu Heizkörper Typ 33

Glieder- oder Rippenheizkörper werden heute fast nicht mehr eingesetzt. Sie nehmen viel Platz weg und erzeugen schlechte Erwärmungsergebnisse. Am verbreitetsten sind Flachheizkörper unterschiedlicher Aufbaustärken. Sie bestehen aus ein bis drei Blechplatten, auf oder zwischen denen gefaltete Bleche aufgebracht sind. Die Faltungen erhöhen die Wärmeabgabeflächen und gleichzeitig den Anteil und die Stärke von Strahlungswärme, durch die die Konvektionswärme ergänzt wird. Entsprechend ihrer Plattenanzahl werden Flachheizkörper dieser Bauart mit Kennzahlen bezeichnet. Der Heizkörper Typ 33 besitzt drei Platten und drei gefaltete Zwischenbleche.

Heizkörpertypen mit Konvektion und Strahlwärme

Zwei Wärmeabgabearten sind möglich. Bei der Konvektionswärme tritt kalte Raumluft an der Unterseite des Heizkörpers ein, wird mittels Durch- und Vorbeiführung erwärmt und entweicht nach oben. Dieser Kreislauf verursacht ständige Luftbewegung und Verwirbelung. Die Strahlungswärme tritt direkt aus der Geräteoberfläche aus, ohne eine Luftbewegung zwangsläufig in Gang zu setzen. Während typische Rippenheizkörper fast ausschließlich Konvektionswärme abgeben, wird bei modernen Plattenheizkörpern ein Mischsystem angestrebt. Kaminöfen und Flächenheizungen sowie Infrarotheizungen liefern reine Strahlwärme.

Variable Größenanpassung möglich

Flach- oder Plattenheizkörper können Sie flexibel an Ihre baulichen und räumlichen Gegebenheiten anpassen. Ein Heizkörper 11 mit einer Platte und einem Blech braucht für die gleiche Wärmeabgabeeffizienz mehr Wandfläche als ein Heizkörper Typ 33. Dafür ist die Konstruktionstiefe deutlich geringer. Sie können abwägen zwischen Platz- und Wärmebedarf. Dazu kommt die Verschiebung der Anteile von Konvektions- und Strahlwärme. Ein Heizkörper Typ 33 liefert den höchsten Anteil Strahlwärme, die sich durch jedes gefaltete Zwischenblech erhöht.

Flächenheizungen in Boden und Wand

Flächenheizungen arbeiten konvektionsfrei mit Strahlwärme. Am populärsten sind Fußbodenheizungen, die wasser- oder stromgeführt betrieben werden. Das Heiz- und Wärmeausgabeprinzip ist auch in Wänden oder Decken installierbar. Gleichmäßig verlegte „Wärmeadern“ geben die eingeleitete Flüssigkeitswärme beziehungsweise in Wärme umgewandelten Strom möglichst gleichmäßig ab. Die Verlegemuster und Anzahl an Kreisläufen sorgen dafür, dass überall ausreichende Wärmeabgabe entsteht. Sie können als Nasssysteme in flüssigen Estrich und Wandputz montiert werden. Alternativ und bei Nachrüstungen werden die Wärmeleitungen aufgelegt und mit wärmedurchlässigen Platten abgedeckt.

Wie funktionieren Strahlheizkörper?

Klassische Strahlungsheizungen sind Öfen, die allerdings in den meisten Fällen eine Einzelfeuerstelle ohne zusätzliche Heizkörper bilden. Die erzeugte Wärme kann allerdings neben der Eigenstrahlung bei entsprechender technischer Auslegung auch zusätzliche Wärmeausgabegeräte speisen. Vor allem als Zusatzheizungen beliebt sind Infrarotheizungen, die schnell hohe Temperaturen entwickeln. Sie erwärmen nicht die Raumluft, sondern alle Flächen, auf die sie treffen, einschließlich der Körperoberflächen.

Handtuchtrockner und Luftheizsysteme als Heizkörpertypen

Sonderformen sind Röhrenheizkörper, die vor allem als Badheizkörper mit Trockenfunktion für Handtücher geschätzt werden. Sie erzeugen zum größten Teil Konvektionswärme, wobei die Höhe ihrer Platzierung an der Wand die Wärmeabgabeart beeinflusst. In manchen Gebäuden wird vollständig auf Heizkörper verzichtet, wenn die Temperaturreglung durch Luft erfolgt. Die Heizkörper werden durch Lufteinlass- und Auslassöffnungen ersetzt.