Heizung der Zukunft steuert über App
Der Heizungsmarkt befindet sich in einem Wandel: Konventionelle Energieträger wie Erdöl und Erdgas rücken zugunsten alternativer Heizsysteme in den Hintergrund. Vor allem Ölheizungen sind in den letzten Jahren rapide zurückgegangen. Nach aktuellen Plänen der Regierung sollen ab 2030 keine Öl- und Gasheizungen mehr verbaut werden. Auch heute schon sorgt das ErP-Label dafür, dass ein Einsatz von konventionellen Brennwertkesseln ganz ohne regenerative Zusatztechnologien gar nicht mehr erlaubt ist. Zumindest eine Kombination mit Solarthermie oder einem Blockheizkraftwerk wird damit zur Pflicht. Die Heizung der Zukunft soll also grüner werden. Wir wagen eine Prognose, welche Systeme sich in den nächsten Jahren durchsetzen werden.

Verstärkter Einsatz von Wärmepumpen

buderus logatherm waermepumpe als heizung der zukunft Bosch Thermotechnik GmbH, Buderus Deutschland

Die Frage, wie wir ohne die Nutzung fossiler Brennstoffe künftig zu vertretbaren Kosten heizen werden, ist noch nicht eindeutig beantwortet. Naheliegend erscheint aber das dänische Modell: Bei unserem nördlichen Nachbarn sollen vor allem Wärmepumpenheizungen für wohlige Temperaturen in den eigenen 4 Wänden sorgen. Dafür wird zwar Strom benötigt, der kann in Dänemark allerdings durch große Windparks erzeugt werden. Auch in Deutschland erscheint es wahrscheinlich, dass wir künftig verstärkt mit Strom heizen, der dann durch regenerative Energien erzeugt wird. Wenn Sie schon jetzt auf die Heizung der Zukunft setzen wollen, können Sie dies bereits tun: Die Kosten für eine Wärmepumpe liegen bei rund 12.000 – 15.000 Euro. Damit liegen die Beträge zwar einige Tausend Euro über der Gas- oder Ölheizung, allerdings fallen die Betriebskosten geringer aus. Wird von einer Wohnfläche von etwa 150 m² und einem freistehenden Einfamilienhaus ausgegangen, müssen etwa 500 Euro zusätzliche Stromkosten für die Wärmepumpenheizung einkalkuliert werden. Bei einer konventionellen Brennstoffheizung betragen die Betriebskosten etwa 1000 Euro jährlich; zudem werden hier noch mindestens 100 Euro für die jährlichen Wartungsarbeiten fällig.

Bei der höheren Investitionssumme muss berücksichtigt werden, dass eine Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle in Höhe von etwa 2.000 Euro in Anspruch genommen werden kann. Zudem handelt es sich bei der Wärmepumpe um eine Heizung der Zukunft, die zuverlässig und verschleißarm betrieben werden kann.

Strom effizient zum Heizen nutzen

Ein Vorteil des Heizens mit Erdwärme ist die hohe Effizienz: Lediglich 25 – 35 % der erzeugten Wärmeenergie müssen für Strom aufgewendet werden. Die Wärmepumpe entzieht selbst der kalten Außenluft noch Wärme, die für die Raumheizung nutzbar gemacht werden kann. Problematisch ist die Technologie allerdings bei sehr geringen Temperaturen. Hier ist derzeit noch eine Kombination mit einer konventionellen Heizungsanlage notwendig, oder es wird eine Erdsonde verwendet. Durch die Erdwärmebohrung kann die Geothermie zum Heizen nutzbar gemacht werden. Neben den erhöhten Ausgaben besteht die Schwierigkeit allerdings darin, dass solche Bohrungen nicht überall möglich sind.

Solarkollektoren für Solarthermie auf rotem Dach
Als Heizung der Zukunft ist die Wärmepumpe deshalb nicht in jedem Fall die beste Wahl. Wenn Sie auch ohne eine solche Erdsonde auf erneuerbare Energien setzen möchten, ist das solare Heizen vielleicht eine Alternative. Heizungsanlagen können durch die Warmwassererhitzung mithilfe von Solarmodulen bereits soweit unterstützt werden, dass rund 30 % Energie eingespart werden können.

Heizen mit Holz

heizen mit holz pelletheizung produktfoto Quelle: ÖkoFEN

Auch die Wärmeerzeugung mit Holz gilt als Heizung der Zukunft. Abgesehen davon, dass die Verbrennung CO2-neutraler geschieht, erzeugt die Holzheizung eine sehr angenehme Art der Wärme – und dies zu äußerst geringen Kosten. Zwar müssen für die Pelletheizung rund 20.000 Euro aufgewendet werden, dafür lassen sich schon heute gegenüber der klassischen Ölheizung mindestens 20 bis 30 % der Betriebskosten sparen.

Als ausgereifte Technologie kann diese Heizung der Zukunft bereits einen komfortablen Betrieb ermöglichen, die mit dem althergebrachten Kaminofen nichts mehr zu tun hat. Doch auch Letzterer könnte in Anbetracht der geringen Betriebskosten durchaus interessant werden – und andere Heizsysteme wie die Wärmepumpe im Winter unterstützen.