In der modernen Architektur und Gebäudeplanung werden für die Bestückung der Heizungsanlage mit Heizkörpern fast ausschließlich Flachheizkörper gewählt. Die schmalen Geräte entwickeln bessere Abstrahl- und Wärmeabgabewerte als Rippenheizkörper.
Dazu kommt, dass die auch als Plattenheizkörper bezeichneten Geräte in drei Bautiefen gewählt werden können. Die leichten aus Stahlblech bestehenden Heizplatten und Streben sind leicht zu verarbeiten und die Montage erfordert geringeren Befestigungsaufwand. Die lange verbreiteten Rippenheizkörper haben durch ihre Größe und ihr Gewicht die innenarchitektonische Planung von Gebäuden und Zimmern stark beeinflusst und eingeschränkt.
Die modernen Flächenheizkörper brauchen keine Tiefe, die beispielsweise die verbreiteten Wandverjüngungen unter Fenstern begründete, um Platz für den Heizkörper zu schaffen.
Je nach Größe unterscheidet man zwischen verschiedenen Flachheizkörper Typen. Größere Modelle wie der Typ 33 sind für Gebäude mit einem hohen Wärmebedarf ausgelegt. Allerdings benötigen diese auch deutlich mehr Platz als kleinere Varianten. Die Wahl des passenden Modells ist deshalb immer ein Abwägen zwischen vorhandenem Raum und benötigter Heizleistung.
Prinzip der Oberflächenvergrößerung
Der Aufbau in einem Flachheizkörper folgt dem Prinzip, große Oberflächen für die Wärmeabgabe zu schaffen. Dafür werden die Platten mit gefalteten Blechstreben verbunden. Durch den gezackten Verlauf vergrößert sich die Metalloberfläche, aus der Wärme austritt. Vereinfacht dargestellt laufen die Bleche „hin und her“ und erhöhen ihre Fläche um die Differenz der jeweiligen Diagonalen zum eindimensionalen Verlauf.
Die Faltbleche werden auf eine Platte aufgesetzt oder in die Hohlräume zwischen zwei oder drei Einzelplatten montiert. Der Plattenheizkörper gleicht einem Sandwich mit einer oder zwei Belagschichten in Form einer Ziehharmonika. Der Flächengewinn erwärmt die von unten einströmende Raumluft schnell und gibt sie als Konvektionswärme nach oben ab. Gleichzeitig erhöht die auf der Oberfläche entstehende Strahlwärme den Heizeffekt.
Flexibler Platzbedarf, modifizierte Maße und angepasste Formen
Die Aufbauhöhen der Flachheizkörper betragen je nach Plattenanzahl ab etwa zehn Zentimetern. Dazu muss der Montageabstand zur Wand gerechnet werden, der etwa fünf Zentimeter beträgt. Ebenfalls möglich ist die Heizungsinstallation frei stehend auf Bodenbefestigungen wie beispielsweise vor bodentiefen Fenstern. Pro Platte gewinnt der Plattenheizkörper etwa zehn Zentimeter Tiefe hinzu. Die erhöhte Oberfläche kann in beliebigen meist rechteckigen Maßen gewählt werden. Längliche Modelle lassen sich mit einer Heizkörperbefestigung horizontal gut an schmalen Wandabschnitten montieren. Die flexiblen Formgebungen erlauben für jede Raumsituation die ideale Heizkörpergröße.
Durchdachte Platzierung
Sehr wichtig ist es, auf die Installationswege und Verrohrungen im Vorfeld zu achten, um die Flexibilität der Heizkörper zu erhalten. Bei Heizungen im Neubau können auch Blindanschlüsse eingeplant werden, die eine spätere Umpositionierung der Geräte erlaubt. Die richtige Auswahl des Bedienungsfelds oder Drehventils erhöht die Variabilität zusätzlich.
Wandmontagen können entsprechend der Verfügbarkeit freier Wandflächen und Vorgaben durch die beabsichtigte Einrichtung erfolgen. Die erzwungene Platzierung beispielsweise unter Fenstern ist damit hinfällig geworden.
Hersteller, Modelle und Preise
Wer einen Flachheizkörper kaufen möchte, kann in Deutschland zwischen rund zwanzig Herstellern wählen. Der mit Abstand größte Hersteller mit dem umfangreichsten Modellportfolio ist ein Flachheizkörper von Buderus. Eine ebenfalls größere Produktpalette wird von E.C.A., Kermi, Purmo, Rotheigner, Viessmann und Zehnder angeboten. Einige Hersteller bieten Kompaktheizkörper mit zwei äußeren Außenplatten und einer Gerätetiefe von fünfzehn bis dreißig Zentimetern an. Eine kleinere Modellauswahl liefern HSK, Schulte und Vasco. Die Preise für Flachheizkörper beginnen für Einplattengeräte ab etwa fünfzig Euro.