Ein klassischer Kaminofen ist ineffizient, da ein hoher Anteil der Energie über den Schornstein entweicht. Kombinieren Häuslebauer und Immobilienbesitzer den Kaminofen hingegen mit einem wasserführenden System und einem Wärmetauscher erhöht sich dessen Effizienz. Gleichzeitig ersetzt ein wasserführender Heizofen eine Zentralheizung, die oftmals Brennstoffe wie Öl oder Gas für den Verbrennungsvorgang nutzt. Dabei hat Holz als Brennstoff den Vorteil, dass es nicht nur deutlich günstiger ist als fossile Brennstoffe, sondern auch besser für die Umwelt.

kamin wärmetauscher

Funktionsweise

Das Prinzip des Wärmetauschers ist die indirekte Übertragung der Wärme. Es zielt auf die Herstellung eines Gleichgewichts, in diesem Fall zwischen eiskaltem und kochendem Wasser, ab. Die beiden genannten Medien berühren sich während des Wärmeübetragungsvorgangs nicht. Durch eine wärmedurchlässige Wand erfolgt der Wärmeübergang von einem Medium auf das andere. Das trennende Material hat dabei eine gute Wärmeübertragung zu gewährleisten. Weiterhin sind eine ausreichend große Oberfläche und die Vorbeugung von Wärmeverlusten wichtige Eigenschaften dieses Übertragungsbauteils im Kaminofen.

Nachrüsten ist möglich

Sie haben die Wahl, ob Sie einen Kamin mit Wärmetauscher als Gesamtpaket kaufen oder ein Nachrüstset auswählen. Oftmals besteht die Möglichkeit der Nachrüstung, um die Effizienz auf dieses Weise auch bei bestehenden Objekten zu erhöhen.

Der Kamin mit Wärmetauscher im Heizungssystem

Der Einbau des Kamin Wärmetauschers erfolgt in den wasserführenden Kaminofen. Er sorgt dort für eine Unterstützung des Heizkreislaufs. Im Falle eines leistungsstarken Ofens und eines verhältnismäßig geringen Bedarfs macht es zum Teil aber auch Sinn, den Kamin als alleinige Energiequelle zu nutzen. Es existieren zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten. Beispielsweise können Sie den Kamin Wärmetauscher nutzen, um in der Übergangszeit ohne Beanspruchung der Öl- oder Gasheizung zu heizen. Alternativ besteht auch die Möglichkeit den wasserführenden Wärmeerzeuger mit Solarkollektoren zu kopplen.

Kosten

Ein Kamin Wärmetauscher ist bereits für rund 40 Euro erhältlich. Entsprechende Produktbeispiele finden sich im Sortiment von JWS Solar. Modelle des Herstellers für 130 mm Rohre sind mit einer Materialstärke von 0,6 mm erhältlich und eignen sich für den Einsatz in Öfen, Holzkessel, Kaminen und Holzvergasern.

Abgas- und Plattenwärmetauscher

Die auf dem Markt erhältlichen Systeme sind für die Anbringung an den verschiedensten Stellen des Kamins geeignet. Zudem besteht die Möglichkeit, einen Abgaswärmetauscher im Austausch für das Rauchrohr zu installieren. Die andernfalls ungenutzt entweichende Wärme wird so in nutzbare Heizenergie umgewandelt. Dies ist auch unter dem Fachbegriff Brennwerteffekt bekannt. Die Abgase erhitzen das Heizwasser auf der anderen Seite des Wärmetauschers und schlussendlich erfolgt die Energieabgabe an die Zentralheizung. Im Durchschnitt sparen Hausbesitzer infolge dieser baulichen Umbaumaßnahmen bis zu 50 Prozent der Heizkosten ein. Die letztendlich Höhe der Ersparnis hängt jedoch auch immer vom eigenen Heizverhalten ab.

Eine Alternative zum Abgaswärmetauscher ist der Plattenwärmetauscher. Dieser setzt sich aus wellenförmigen Plattenelementen zusammen. Innerhalb dessen fließt jeweils abwechselnd warmes und kaltes Wasser. Auch bei dieser Variante sind wieder beide Medien räumlich voneinander getrennt.

Vorteile der Installation

Bevor Sie sich für einen Kamin Wärmetauscher entscheiden empfiehlt es sich eine Beratung bei einem ortsansässigen Schornsteinfeger oder Heizungsbauer in Anspruch zu nehmen. Denn im Schornstein dürfen die Abgastemperaturen nicht zu stark sinken. Niedrige Temperaturen führen zur Bildung von Kondensat und somit zur Förderung der Schornsteinversottung. Um Überhitzung und Schäden am System zu verhindern, ist die Installation einer thermischen Ablaufsicherung von Vorteil.

Wann lohnt sich der Kamin Wärmetauscher?

Mit einem wasserführenden Kaminofen lassen sich Häuser und Wohnungen bis zu einer Größe von 200 Quadratmetern beheizen. In den Sommerzeiten ist ein Kamin mit Wärmetauscher leistungsstark genug, um ausreichend Wärme für das Brauchwasser zu erzeugen. Im Winter ist dann meist die Kombination mit anderen Wärmequelle, beispielsweise aus regenerativen Energieformen, erforderlich. Haben Sie bereits eine Photovoltaikanlage installiert, bietet sich für den Winter eine Unterstützung des Systems durch einen Kaminofen an. So können Sie auf den Einsatz von fossilen Brennstoffen verzichten. In Passivhäusern oder Niedrigenergiehäusern liegt ein geringerer Wärmebedarf vor, weswegen hier ein Einsatz besonders lohnenswert ist.